Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

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Die Wertschöpfungskette reicht von der Rohstoffproduktion über die Erstellung des eigentlichen Produkts oder der Dienstleistung bis hin zum Recycling nach der Nutzung bzw. Ende des Services. Während Teile dieser Wertschöpfung innerhalb Ihres Unternehmens stattfinden, liegen andere Teile außerhalb der unmittelbaren Kontrolle Ihres Unternehmens. Hier Verantwortung zu übernehmen und aktiv auf die Wertschöpfungskette im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung einzuwirken, kann einerseits neue Chancen eröffnen (z.B. in der Produktentwicklung) und andererseits Risiken vorbeugen. Öffentliche Reaktionen auf Skandale in der Lieferkette haben in der Vergangenheit sehr deutlich gezeigt, dass negative Auswirkungen in der Wertschöpfungskette auch dem Ruf von Unternehmen schaden.

Was ist zu beachten?
Auch wenn es nur wenige Stufen zur Erstellung Ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen bedarf, die Sie womöglich hauptsächlich selbst und ausschließlich in Deutschland erbringen, bitten wir Sie, die Wertschöpfungskette Ihres Unternehmens möglichst konkret darzustellen. Denken Sie dabei auch an zugekaufte Grundstoffe, Produkte und Dienstleistungen wie z.B. IT, Büromaterialien oder einen ausgelagerten Kundenservice.
Mit der Beschreibung Ihrer Wertschöpfungskette legen Sie die Grundlage für den Inhalt nachfolgender Kriterien. Beschreiben Sie den Prozess Ihrer Leistungserstellung im Zweifelsfall also lieber etwas ausführlicher als zu knapp. Insbesondere Kriterium 10 zu Innovations- und Produktmanagement bezieht sich auf Innovationsprozesse entlang der Wertschöpfungskette, um die negativen Auswirkungen Ihrer Produkte und Dienstleistungen zu verringern und einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Stellen Sie in Ihrer Beschreibung möglichst den Bezug zum Kerngeschäft her, also zu den Geschäftsfeldern, welche die wesentlichen Werttreiber Ihres Unternehmens sind.

Bitte beachten Sie bei der Beschreibung der Kommunikation Ihres Unternehmens über Probleme entlang der Wertschöpfungskette mit zuliefernden Betrieben, Dienstleistungsunternehmen oder anderen Geschäftspartner/-innen, dass die Beantwortung dieser Frage je nach Branche und Größe Ihres Unternehmens unterschiedlich ausfallen kann. Ein regelmäßiges offenes Gespräch kann ebenso als Antwort dienen wie der eher formalisierte Austausch mittels Verpflichtungserklärungen („Code of Conduct“) und Auditierungsverfahren.
 
Aspekt 1:
Beschreiben Sie, welche Stufen Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen in der Wertschöpfungskette durchlaufen (z. B. vom Rohstoffeinkauf bis zum Leistungszeitpunkt bzw. Recycling).

Aspekt 2:
Berichten Sie, welche Nachhaltigkeitsaspekte für die dargestellten Wertschöpfungsstufen von Bedeutung sind. Erläutern Sie auch, bis zu welcher Tiefe der Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Aspekt 3:
Berichten Sie, ob die jeweiligen sozialen und ökologischen Probleme bekannt sind, die auf den einzelnen Stufen auftreten, und wie diese Probleme angegangen werden.

Aspekt 4:
Berichten Sie, ob und in welcher Form Ihr Unternehmen mit zuliefernden Betrieben und anderen Geschäftspartnerinnen und -partnern über die genannten Probleme kommuniziert und gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Nachhaltigkeitsaspekte sind diejenigen Themen, die eine nachhaltige Entwicklung erst möglich machen. Welche dieser Aspekte besonders wichtig für Unternehmen in Ihrer Wertschöpfungskette sind, kann sich von den Aspekten unterscheiden, die Sie für Ihr eigenes Unternehmen als wesentlich identifiziert haben.

Die Wertschöpfungskette beinhaltet sowohl zuliefernde Betriebe, eingekaufte Dienstleistungen und deren Vorstufen, als auch die Nutzer Ihrer Produkte und Dienstleistungen und eventuelles Recycling oder Effekte der Serviceleistung. Eine Wertschöpfungskette kann z.B. folgende Stufen enthalten: Rohstoffbeschaffung, Vorfertigung, Veredelung, Vertrieb, Logistik sowie Recycling und Entsorgung gebrauchter Produkte.
Nachhaltigkeitskriterien sind von Ihrem Unternehmen (möglicherweise anhand von Nachhaltigkeitsstandards) festgelegte Vorgaben, die Geschäftspartner/-innen und deren Subunternehmen erfüllen müssen, um mit Ihrem Unternehmen zusammenarbeiten zu dürfen.

ZWH e. V.

Die Wertschöpfungskette als Dienstleistungseinrichtung ist sehr überschaubar, da sich die Materialflüsse überwiegend auf den Betrieb der Büroräume in Düsseldorf und Berlin sowie auf Dienstreisetätigkeiten innerhalb und außerhalb Deutschlands beziehen. Deshalb sind in der ZWH Entsorger (z. B. datenschutzgerechte Vernichtung), externe Dienstleister*innen (z. B. Steuerberatung), Fachhändler*innen für Büromaterial und elektronische Geräte, öffentliche Auftraggeber*innen (z. B. Bundesministerien), Kund*innen (z. B. Handwerksorganisationen), Privatkund*innen (z. B. Meisterschüler*innen), Logistikunternehmen, Mitarbeitende und Honorarkräfte an der Wertschöpfungskette der ZWH beteiligt.

Die ZWH achtet bei der Bereitstellung ihrer Dienstleistungen darauf, dass so viele Unterlagen wie möglich im ZWH-Intranet zur Verfügung gestellt und für Dienstreisen die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden. Beim Großteil der Produkte, d. h. Büromaterial und elektronischen Geräten, die sich die ZWH liefern lässt, berücksichtigt sie deren Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit sowie, dass sie unter guten sozialen Bedingungen für die herstellenden Arbeitenden produziert wurden. Regionalität spielt bei annähernd der Hälfte der Produkte, die sich die ZWH liefern lässt, eine Rolle. Allerdings befindet sich die ZWH mit ihren Mitarbeitenden aktuell im Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit sowie in der Planung für die Einführung von Nachhaltigkeit. Aufgrund dessen werden bisher in einem geringen Umfang Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl von Lieferant*innen sowie Fachhändler*innen beachtet und Lieferant*innen erst in der Zukunft nach ihren Zuliefer*innen befragt. Um die Mitarbeitenden zum Thema nachhaltige Beschaffung zu sensibilisieren, werden im November 2020 zwei Mitarbeitende an einer Schulung zu dem Thema teilnehmen.

Die ZWH achtet außerdem darauf, ihre Menge an Abfall zu reduzieren und so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Sie verkauft Restposten an Weiterverwender*innen in ihrem Netzwerk und nutzt zertifizierte Entsorger. Im digitalen Bereich nutzt die ZWH eine umweltbewusste Serverfarm für das Lernmanagementsystem ILIAS und die ZWH-Website. Diese wird mit Ökostrom betrieben.

Für die Dokumentation von Aufträgen, die Kundenbetreuung, die Kommunikation innerhalb der ZWH und mit Geschäftspartner*innen nutzt die ZWH bereichsübergreifend überwiegend digitale Kommunikationsformen. Ausnahmen sind u. a. Rechnungen, Vergabevermerke, Urlaubsanträge, Dienstreiseabrechnungen, Verträge (inklusive Anschreiben), Gehaltsschreiben, Entwürfe im Bereich Grafik und Öffentlichkeitsarbeit sowie Geheimhaltungsvereinbarungen für die Entwicklung von Prüfungsaufgaben, die ausgedruckt werden.


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Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft

Die Geschäftstätigkeit der Berentzen-Gruppe umfasst sowohl die Herstellung und den Vertrieb von Spirituosen und alkoholfreien Getränken (AFG) als auch die Entwicklung und den Vertrieb von Frischsaftsystemen. Einzelne Schritte der Wertschöpfung der Produkte in den Segmenten Spirituose und AFG finden in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen bei Lieferanten statt. Hier werden die notwendigen Komponenten und Vorprodukte sowie Hilfsstoffe und Verpackungsmaterialien erzeugt. Ebenfalls außerhalb des Konzerns findet ein großer Teil der Energiegewinnung statt. Während der Herstellung der Fertigprodukte innerhalb der Systemgrenze der Berentzen-Gruppe, aber auch in den vorgelagerten Stufen, fallen verschiedene Abfälle sowie Emissionen an.
Sowohl innerhalb der eigenen Wertschöpfungsschritte als auch innerhalb vorgelagerter Wertschöpfungsstufen können verschiedene ökologische und soziale Probleme auftreten. Zu den größten potenziellen Problemen zählen Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen die ILO-Kernarbeitsnormen, Umweltverschmutzung und ein hohes Emissionsaufkommen. Hieraus können neben finanziellen Einbußen Sanktionen oder rechtliche Konsequenzen, Lieferengpässe und die Gefährdung von Handelsbeziehungen sowie ein Reputationsverlust drohen.
Die Berentzen-Gruppe analysiert und erfasst soziale und ökologische Probleme in der eigenen Wertschöpfungskette und leitet entsprechende Maßnahmen ein, um diese zu beseitigen. Durch Vertragsvereinbarungen und den Berentzen-Lieferantenkodex, der Mindeststandards für soziale und ökologische Themen enthält, werden die Lieferanten ebenfalls zur Einhaltung von Standards und der Beseitigung sozialer und ökologischer Probleme angehalten.  

Weitere Informationen ab S. 21 ff. im Nachhaltigkeitsbericht 2017 im Kapitel „Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette und im Unternehmensumfeld“, auf Seite 39 im Kapitel „Wertschöpfungskette Spirituose und AFG“ und Seite 37 ff. im Kapitel „Unsere ökologische Verantwortung“

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Frankfurter Volksbank eG

Als regionaler Finanzdienstleister bezieht sich unser Einfluss im Bereich Nachhaltigkeit im Wesentlichen auf finanzierte Projekte, Anlagen und weitere Finanzprodukte sowie unsere Mitarbeiter, Dienstleister, Immobilien und das Engagement in der Region. Unsere Wertschöpfung erbringen wir überwiegend selbst und richten unser Produktangebot an den Bedürfnissen unserer Kunden und Mitglieder in der Region aus. Ausgehend von unserem Förderauftrag für die rund 255.000 Mitglieder der Bank messen wir dem Aspekt der ökonomischen Nachhaltigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg höchste Priorität bei - von der sicheren Verwahrung von Kundeneinlagen über die Abwicklung des Zahlungsverkehrs und die nachhaltige Kreditvergabe bis hin zu einer qualitativ hochwertigen, risikobewussten Finanzberatung.

Auch soziale und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte werden in verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette berücksichtigt – angefangen beim Angebot nachhaltiger Geldanlageprodukte über die Berücksichtigung von sozialen und ökonomischen Kriterien bei der Kreditvergabe bis hin zum Einkauf von Dienstleistungen und Produkten, bei dem neben der Wirtschaftlichkeit auch Umweltfaktoren ausschlaggebend sind (z.B. FSC-Siegel). So versuchen wir beispielsweise den Ressourcenverbrauch, der sich aus unserer Geschäftstätigkeit - und insbesondere dem Betrieb unserer rund 100 Geschäftsstellen ergibt - durch die fortlaufende Identifizierung und konsequente Umsetzung von Einsparpotentialen (z.B. Austausch von Leuchtmitteln, Dämmmaßnahmen) kontinuierlich zu senken.
Zur Sicherstellung von Nachhaltigkeitsstandards entlang der Lieferkette sollen mittelfristig Nachhaltigkeitsanforderungen für Lieferanten entwickelt werden, die die Erwartungen der Frankfurter Volksbank in diesem Bereich dokumentieren und eine verbindliche Grundlage der Zusammenarbeit bilden.
Eine detaillierte Analyse und Prüfung der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsaspekte über alle Stufen unserer Wertschöpfungskette hinweg findet zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht statt.

Neben eigenen Produkten vertreibt die Frankfurter Volksbank Produkte und Dienstleistungen ihrer Partner in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, insbesondere der Unternehmen der DZ BANK Gruppe. Als Unterzeichner des Global Compact der Vereinten Nationen (UN) hat sich die DZ BANK Gruppe zur Förderung seiner zehn Grundsätze bekannt. Zudem bekennt sie sich zu international anerkannten Menschenrechtsstandards wie den Prinzipien des Global Compacts der Vereinten Nationen, den Konventionen der International Labour Organization (ILO) oder der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.

Die DZ BANK, Bausparkasse Schwäbisch Hall, DZ HYP, R+V Versicherung, TeamBank, Union Investment und VR Leasing Gruppe verpflichten seit 2012 ihre Lieferanten mithilfe einer Nachhaltigkeitsvereinbarung auf die Einhaltung der DZ BANK Gruppe-Mindeststandards sowie der Prinzipien des Global Compacts der Vereinten Nationen und der Anforderungen der ILO.

Die DZ BANK Gruppe ist seit 2011 von oekom research regelmäßig mit dem Prime Status ausgezeichnet worden, der den Unternehmen ein überdurchschnittliches Engagement in Sachen Umwelt und Soziales attestiert. Seit 2015 ist die DZ BANK Gruppe Industry Leader in der Kategorie „Financials / Public & Regional Banks“.

Die Union Investment bekennt sich als Treuhänder zu den United Nations Principles for Responsible Investment (UN PRI) und hat sich damit u.a. verpflichtet, Nachhaltigkeitsthemen (ESG: Environmental Social Governance, d.h. Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einzubeziehen. Zudem hat Union Investment sowohl das Global Investor Statement on Climate Change als auch den Montreal Carbon Pledge unterzeichnet. Zu einer weiteren Maßnahme im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms gehört unter anderem eine Zertifizierung des Geschäftsbetriebes gemäß DIN ISO 14001 Umweltmanagementsysteme.

Sämtliche Aktivitäten der Union Investment im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms werden im CSR-Bericht veröffentlicht. Eine ausführliche und transparente Berichterstattung über die verschiedenen Nachhaltigkeitsaktivitäten ist somit gewährleistet.

Wesentliche Teile der Eigenanlagen der Frankfurter Volksbank entfallen auf die Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Dazu gehört auch der Spezialfonds der Union Investment, der den oben genannten Standards entspricht.

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wertsicht GmbH

Wir sind ein Unternehmen, welches Organisationen dabei berät und begleitet, sich nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen. Unsere Wertschöpfungskette umfasst:

  • An- und Abreise unserer MitarbeiterInnen (CO2-Ausstoß bei privater Nutzung der Firmen-PKW)
  • Betrieb unserer Büros (Strom-, Wasserverbrauch, Wärmeenergiebedarf, Abfallanfall, Kopierpapier)
  • Unsere Beratungsleistungen des Kunden (zum Teil nachweisbar durch direkte Umweltentlastung)
  • Anfahrt zum Kunden (CO2-Ausstoß der Firmen-PKW)
  • Beschaffung von Arbeits-/Büromaterialien und Dienstleistungen
  • (festgelegte Vorgaben, wie bspw., 100% Recycling-Papier, fair-gehandelter Kaffee/Tee)

Die Nachhaltigkeitskriterien, die wir diesbezüglich beeinflussen, bzw. erfassen sind im Klammern oben ergänzt.

Unsere Büros nutzen wir gemeinsam mit anderen Unternehmen. So können Besprechungsräume und Sozialräume gemeinsam genutzt werden und der Flächenbedarf je MitarbeiterInnen ist geringer.

Als Beratungsunternehmen agieren wir vorrangig regional. Der ökologische Mehrwert der Beratungsleistung soll im positiven Verhältnis zum Aufwand unserer Leistung stehen, bspw. sollte die erzielte Umweltentlastung bei unseren Kunden über den Umweltbelastungen durch unsere Anreise liegen. Bei überregionaler und internationaler Tätigkeit versuchen wir mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, und unsere Vor-Ort-Präsenz möglichst gering zu halten.

Für die Beschaffung von Lieferanten und Produkten haben wir Beschaffungsrichtlinien festgelegt. Wir legen einen großen Wert auf die sozial-ökologische Ausrichtung unserer Lieferanten und nehmen dafür höhere Preise in Kauf. Wir beziehen bspw. ausschließlich fair-gehandelten Kaffee, Fairphones, Honig und Tee, Ökostrom, PKW mit einem CO2-Ausstoß < 110 g CO2/ km. Unsere Büro-Materialien beziehen wir vorrangig beim ökologisch-ausgerichtetem Versandhandel memo und achten auch hier auf die ökologischsten Alternativen.

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Hamburger Sparkasse AG

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft
Die Haspa ist mit ihrem Finanzdienstleistungsangebot ein wichtiger Motor des regionalen Wirtschaftskreislaufs. Sie arbeitet zum Wohle der Menschen und Unternehmen in der Metropolregion Hamburg. Unsere Wertschöpfung erbringen wir – unserem nachhaltigen Geschäftsmodell entsprechend – im Wesentlichen selbst und richten unser Finanzdienstleistungsangebot an regionalen Bedürfnissen aus.

Mit Service und Beratung sowie bedarfsgerechten Produkten fördert die Haspa eine stabile Entwicklung der regionalen Wirtschaft, des Standorts sowie der Infrastruktur in ihrem Geschäftsgebiet.

Unser Anliegen ist es, Nachhaltigkeit im Kerngeschäft der Haspa weiter zu verankern. Im vergangenen Jahr haben wir unser Passivgeschäft – und hier speziell das Vermögensmanagement – systematisch auf Nachhaltigkeitsaspekte hin überprüft und unser Aktivgeschäft auf Nachhaltigkeitsrisiken hin analysiert. Nachfolgend stellen wir die bereits etablierten und auch die in der Implementierung befindlichen Nachhaltigkeitsstandards in unserer Wertschöpfungskette dar.

Passivgeschäft
Die Haspa bietet allen Kunden moderne Finanzprodukte an, darunter auch Produkte mit einem besonderen ökologischen oder sozialen Nutzen. Hierzu zählen beispielsweise nachhaltige Publikumsfonds, der Hamburger Stiftungsfonds sowie der im Jahr 2017 von der Haspa aufgelegte Hamburger Nachhaltigkeitsfonds „Best in Progress“. (Detaillierte Informationen zu den jeweiligen Nachhaltigkeitskriterien dieser Fonds sind in Kriterium 10 dargestellt.)

Im Vermögensmanagement werden nach dem EU-Aktionsplan (Maßnahme 7) künftig verstärkte Pflichten in Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte zu erfüllen sein. So sollen institutionelle Anleger und Vermögensverwalter ausdrücklich angehalten werden, Nachhaltigkeitsaspekte in den Entscheidungsprozess für Investitionen einzubeziehen und dies gegenüber den Endanlegern transparent zu machen. Die entsprechende Überprüfung durch das Haspa-Portfoliomanagement hat ergeben, dass in der Vermögensverwaltung unterschiedliche Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden: So realisieren wir im Rahmen des Vermögensmanagements unterschiedliche kundenspezifische Nachhaltigkeitsansätze. Unsere Dienstleistungspalette erstreckt sich dabei von der reinen Umsetzung der vom Kunden vorgegebenen Ausschlusskriterien bis hin zur umfassenden Beratung unserer Kunden bei der Formulierung eines eigenen Nachhaltigkeitsansatzes. Die Haspa ist damit zukunftsfähig aufgestellt und verfügt über die notwendigen Instrumente und Kompetenzen, um die von institutionellen Anlegern geforderte Erfüllung ethisch-nachhaltiger Anlagekriterien im Vermögensmanagement erfolgreich umzusetzen.

Während im institutionellen Geschäft die Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten inzwischen zum Standard gehört, war bei privaten Kunden bislang kein Trend zur nachhaltigkeitsorientierten Anlage erkennbar. Im Rahmen einer Marktforschungsstudie zum Thema „Sparen und Anlegen – Consumer Insights“ haben wir daher 2018 die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei privaten Kunden abgefragt. Nach dieser Studie gibt die große Mehrheit unserer privaten Kunden Nachhaltigkeit und nachhaltigen Geldanlagen nicht per se den Vorzug. Die eindeutige Mehrheit würde eine höher verzinste, konventionelle Geldanlage einer nachhaltigen Geldanlage vorziehen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden intensiv mit dem Vorstand sowie mit ausgewählten Vertriebsmitarbeitern diskutiert. Wir sind dabei zum Ergebnis gelangt, dass die Haspa mit ihrem Produktangebot gemessen an den gegenwärtigen Präferenzen der Kunden gut aufgestellt ist und deren Wünsche gut abdecken kann.

Aktivgeschäft
Der Kern unseres Kreditgeschäfts ist die Kreditversorgung der Menschen und Unternehmen in der Metropolregion Hamburg. Die regionale Kundenstruktur und unsere Kenntnis über den lokalen Markt unterstützen uns dabei, Risiken im Kreditgeschäft frühzeitig zu erkennen.

Die Kreditrisikostrategie der Haspa ist ein verbindliches Rahmenwerk für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das ihnen Orientierung gibt, wie sie das Kreditgeschäft unter angemessener Berücksichtigung von Risiken betreiben sollen. In der Kreditrisikostrategie sind verschiedene Aspekte enthalten, die auf Nachhaltigkeit im weiteren Sinne „einzahlen“. So wollen wir keine Geschäfte machen, die wir nicht verstehen. Dies gilt gleichermaßen für Geschäfte, die für uns nicht transparent sind oder für die wir entweder prozessual bzw. DV-technisch oder durch die Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ausgestattet sind. Dazu zählt z. B. die Finanzierung von Seeschiffen, (Kohle-)Kraftwerken oder Flugzeugen. 

Unser Ziel ist es Geschäfte zu vermeiden, die nicht unserem Selbstverständnis entsprechen und die den Ruf der Haspa belasten könnten. Dazu gehört auch, keine Verträge abzuschließen, die direkte oder indirekte (d. h. über Drittländer) Geschäfte in Kriegs- und Krisenländern (z. B. in durch UN-Resolutionen sanktionierten Ländern) zur Folge haben. Hierzu wird bezugnehmend auf eine Embargoliste des Zolls eine Ländernegativliste geführt, die regelmäßig aktualisiert wird.

Wir haben 2018 ein Branchen-Screening des Kreditportfolios der Haspa (Kundenkreditgeschäft) anhand der Klassifikation der Wirtschaftszweige des Statistischen Bundesamtes (WZ 2008) durchgeführt: Per 31.12.2018 liegt der Schwerpunkt des Kreditportfolios auf der Finanzierung von Privatpersonen sowie dem Grundstücks- und Wohnungswesen. Dies bezieht sich insbesondere auf die Finanzierung von Bestandsimmobilien und deren Instandhaltung sowie auf Neubauten, die in Bezug auf Energieeffizienz die geltenden gesetzlichen Anforderungen erfüllen müssen. Unter unseren Kunden sind auch viele lokale Wohnungsbaugenossenschaften, die mit ihrem Geschäftsmodell nachhaltig die Mietpreise stabilisieren. 

Im Zuge dieser Analyse haben wir unser Kreditportfolio auch auf Nachhaltigkeitsrisiken hin untersucht, um ggf. Handlungsbedarfe abzuleiten. Dabei haben wir insbesondere den Anteil CO2-intensiver Branchen (u. a. „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“, „Herstellung von chemischen Erzeugnissen“) sowie kontroverser Branchen überprüft: Das Kreditvolumen in diesen Wirtschaftszweigen/Branchen ist von untergeordneter Größe (jeweils < 1 % des Portfolios) und hat damit eine geringe Bedeutung für das Kreditgeschäft der Haspa. Den Bereichen „Kohlebergbau“ sowie „Herstellung von Waffen und Munition“ sind im Kundenkreditgeschäft keine Kunden zugeordnet, d. h. Kreditgeschäfte in diesen Branchen werden von der Haspa nicht betrieben.

Auf Basis dieser Ergebnisse sehen wir aktuell keinen weiteren Handlungsbedarf im Aktivgeschäft. Wir planen dieses Screening im Jahr 2019 erneut durchzuführen.

Eigenanlage
Basis für die im Rahmen der Eigenanlage getätigten Investments, die auch Länderrisiken beinhalten können, bilden die in der Master-Kapitalverwaltungsgesellschaft (Master-KVG) der DekaBank vorgegebenen Anlagerichtlinien. Diese werden vom Anleger festgelegt und geben das Anlagespektrum vor, welches investiert werden darf.

Zur Begrenzung der Länderrisiken verfolgen wir das Ziel, weder direkt (z. B. über Staatsanleihen, Credit Default Swaps) noch indirekt (z. B. über Unternehmensanleihen, Aktien, Asset Backed Securities) in Kriegs- und Krisenländern zu investieren (z. B. in durch UN-Resolutionen sanktionierten Ländern). Dazu nutzen wir eine Ländernegativliste, die auf Basis der Embargoliste des Zolls geführt und regelmäßig aktualisiert wird. Zudem erwerben wir gemäß unseren Anlagerichtlinien keine Wertpapiere, bei denen der Verdacht auf Streubombenherstellung besteht. Investitionen in Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais, Soja, Fisch und Vieh sind in den Anlagerichtlinien ebenfalls ausgeschlossen.

In den Gesprächen mit externen Fondsmanagern thematisieren wir regelmäßig den Umgang mit den für uns wesentlichen ESG-Kriterien (Environment, Social and Governance) in unseren Investments. Darüber hinaus überwachen wir unsere Kapitalanlagen laufend unter Einbindung des Vorstands. Darüber hinaus finden jährliche Anlageausschusssitzungen statt, in denen u. a. die Entwicklung der Investments und ein Ausblick zur erwarteten Performance erfolgen. Auch im Jahr 2019 werden wir uns weiterhin mit ESG-Aspekten in der Eigenanlage befassen und die Durchführung eines Screenings unserer Eigenanlagen (Depot-A) prüfen sowie bei Bedarf Entwicklungsschritte einleiten. ESG-Kriterien werden bei künftigen Mandatierungen von Managementaufträgen berücksichtigt.

Handlungsprogramm zur Umsetzung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft
Unsere übergeordnete Zielsetzung ist es, die Implementierung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft weiter substanziell voranzubringen. Dazu wurden für die Jahre 2018 und 2019 qualitative Maßnahmen definiert, die in der nachfolgenden Übersicht zusammengefasst sind.

BereichUmsetzungsmaßnahmeZeitraumStatus
AktivgeschäftScreening des 2018er-Kreditportfolios (Kundenkreditgeschäft)12/2018umgesetzt
Screening des 2019er-Kreditportfolios (Kundenkreditgeschäft)12/2019geplant
Passivgeschäft: VermögensverwaltungBewerbungsprozess und Erhalt FNG-Siegel für 20192018umgesetzt
Unterzeichnung des europäischen Transparenzkodex des „European Sustainable and Responsible Investment Forum (Eurosif)“ 2018umgesetzt
Prüfung weiterer Nachhaltigkeitsstandards in der individuellen Vermögensverwaltung2019geplant
Passivgeschäft: PrivatkundengeschäftAbfrage der Bedeutung von Nachhaltigkeit bei privaten Kunden (i. R. einer Marktforschungsstudie „Sparen und Anlegen – Consumer Insights“)2018umgesetzt
EigenanlagePrüfung eines Depot-A-Screenings2019geplant


Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung
Grundlage für den Beschaffungsprozess ist die Haspa-Einkaufsrichtlinie. Darin ist das Regionalprinzip verankert, nach dem wir auf die Einbindung ortsansässiger oder regionaler kleiner und mittlerer Unternehmen bzw. Anbieter und auf Nachhaltigkeit Wert legen. Darüber hinaus ist für Niedriglohnbranchen die Bezahlung nach dem Mindestlohngesetz in den Verträgen und den Allgemeinen Einkaufsbedingungen der Haspa festgelegt. Wir halten alle gesetzlichen Standards in den Bereichen Trinkwasser, Energie und Entsorgung, wie z. B. die Gewerbeabfallverordnung, ein. Bei Neubauten und Sanierungsmaßnahmen halten wir die Vorgaben gemäß EEWärmeG und EnEV ein.

Nachhaltigkeitsaspekte sind darüber hinaus für einzelne Beschaffungsbereiche implementiert worden. Beim neuen Filialkonzept „Filiale der Zukunft“ haben wir seit 2017 systematisch Nachhaltigkeitsaspekte in der Beschaffung berücksichtigt. So haben wir bei der Anbieterauswahl für die Handwerkerleistungen und für das Mobiliar auf regionale Anbieter Wert gelegt. Wichtig waren uns auch die Einhaltung sozialer Standards durch unsere Lieferanten, ökologische Aspekte wie Wiederverwertbarkeit und Recyclingquoten beim Mobiliar sowie die Energieeffizienz bei der Ausstattung und den technischen Anlagen. So sind z. B. alle Stühle in den neuen Filialen vollständig wiederverwertbar. Zudem nutzen wir energiesparende LED-Technik. Auch verschenken wir unser Altmobiliar an Menschen aus der Region.

Im Jahr 2017 wurden die ersten fünf Filialen zu „Filialen der Zukunft“ umgebaut. 2018 haben wir 32 Filialen auf das neue Filialkonzept umgestellt. Im Jahr 2019 werden weitere Filialen folgen. Kundenbefragungen zeigen, dass dieses neue Konzept grundsätzlich positiv von unseren Kunden aufgenommen wird. Abgefragt wurden dabei Aspekte wie „Wohlfühlen“, „Funktionalitäten des Raumes“ und „Mehrwerte durch regionalen Content“. Auch Anregungen von Kunden nehmen wir auf. So achten wir darauf Plastikmüll zu vermeiden. Im Zuge der Filialeröffnungen verzichten wir z. B. auf Plastikgeschirr und nutzen Luftballons, die gemäß der 21. Empfehlung der Kunststoffkommission Bundesgesundheitsamt EN-71-3 zu 100 Prozent aus Naturlatex bestehen. 

Die Merchandising-Produkte der „Hamburg-Edition“ haben wir im vergangenen Jahr neu gestaltet. Dabei haben wir auch Nachhaltigkeitskriterien einfließen lassen, z. B. in Bezug auf die Umverpackungen (100 Prozent abbaubar), die Materialien (z. B. Biobaumwolle), die Einsatzmöglichkeiten (keine Wegwerfprodukte, lange Lebensdauer, recycelbar) und auf den Lieferort (Beschaffung in Deutschland oder Europa wird dem Fernostimport vorgezogen).

Mit den für die Haspa bedeutsamsten Lieferanten werden Jahresgespräche geführt. Dabei werden die interne Bewertung des Lieferanten mit ihm besprochen und mögliche bzw. notwendige Veränderungen – ggf. auch im Bereich Nachhaltigkeit – diskutiert. Ziel ist es, eine positive Lieferantenentwicklung zu erreichen bzw. eine positive Bewertung dauerhaft zu erhalten. Mit unseren Kooperationspartnern aus dem Produktbereich werden mindestens jährliche Strategiegespräche über die Zusammenarbeit, mögliche Verbesserungen des Produktportfolios oder die Ausrichtung auf neue Kundenbedürfnisse geführt.

Weitere Beschaffungsmaßnahmen, die auf eine Verbesserung der betrieblichen Umweltleistung zielen, sind in Kriterium 12 dargestellt.

Die Einhaltung der oben genannten Vorgaben wird im Rahmen der unter Einbindung des Vorstands etablierten Regelprozesse geprüft, gesonderte Verfahren wurden nicht etabliert. Darüber hinausgehende Nachhaltigkeitsstandards sind nicht definiert.

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