Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft e.G.
Kerngeschäft der GWG ist die Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes, durch Modernisierung, Um- und Ausbau, Instandhaltung sowie Neubau von Wohnungen für die Mitglieder, die der wesentlichste Akteur in der Wertschöpfungskette sind. Zudem werden den Mitgliedern diverse Serviceleistungen rund um das Thema Wohnen angeboten. Die Stufen der Wertschöpfung im Wohnungsneubau sind:
- Erwerb eines baureifen Grundstücks. Alternativ: Abbruch des Gebäudes auf vorhandenem Grundstück.
- Planung und Entwicklung des Gebäudes durch einen Architekten
- Ausschreibung mit Leistungsverzeichnis
- Auftrag an lokale Bauunternehmen zur Bauausführung
- Vermietung an Mitglieder nach Fertigstellung
- Verwaltung der Wohnungen, die eine durchschnittliche Lebensdauer von 80 Jahren haben
- laufend Modernisierung, Umbau, Sanierung, Instandhaltung des Gebäudebestandes
- Abriss und Neubau nur dann, wenn die Sanierung des Altgebäudes unwirtschaftlich ist
Die GWG ist regional in den Stadtgebieten Neuss und Kaarst tätig. Den bedeutendsten Teil unserer Lieferkette stellen regionale Handwerksbetriebe und Dienstleister aus der Baubranche dar.
In den Wertschöpfungsstufen treten unterschiedliche
soziale Probleme auf:
Stufe „direkte Zulieferer“ Einigen Problemen in der Baubranche wie Schwarzarbeit oder Nichteinhaltung des Mindestlohns begegnen wir, indem wir die direkten Zulieferer - im Wesentlichen regionale Handwerksbetriebe und Dienstleister aus der Region - auf die Einhaltung der in Deutschland geltenden gesetzlichen Sozialstandards verpflichten. Die Zulieferer müssen schriftlich Erklärungen zur Einhaltung diverser Gesetze abgeben, wie zur Schwarzarbeitsbekämpfung, zur Arbeitnehmerentsendung, zur Arbeitnehmerüberlassung, zur Einhaltung des Mindestlohns und zum Arbeitsschutz.
Stufe „Sublieferanten“ Die Kontrolle der Sublieferanten in den vorgelagerten Stufen der Lieferkette hinsichtlich der sozialen Wirkungen, wie die Einhaltung der Menschenrechte, entzieht sich unserem Einflussbereich.
Stufe: Mieter/Mitglieder Der Wohnungsmarkt ist geprägt von einem immer knapper werdenden Angebot an bezahlbaren Wohnungen. Die Mieten sind bundesweit, aber auch in unserer Region Rhein Kreis Neuss, in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Als Wohnungsgenossenschaft bieten wir unseren Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum an, wobei unsere Mieten erheblich unter der Marktmiete liegen.
Der demografische Wandel zeigt sich auch bei unseren Mitgliedern: Der Anteil der älteren Mieter über 50 Jahre liegt bereits seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Diese neuen Anforderungen an barrierearmes und barrierefreies Wohnen berücksichtigen wir bei allen Bauvorhaben. Bei notwendig werdenden Modernisierungen oder einem etwaigen Gebäudeabriss kann es vorkommen, dass Mieter ihre Wohnungen verlassen müssen. Dies geschieht sozialverträglich, in dem wir den Mietern andere Wohnungen anbieten und die Kosten für Umzüge von der GWG getragen werden. Sollte die neue Wohnung teurer sein, wird für eine begrenzte Zeit die Miete rabattiert.
In den Wertschöpfungsstufen treten unterschiedliche
ökologische Probleme auf:
Stufe Zulieferer: Gebäudebewirtschaftung und Wohnungsbau sind ressourcen- und energieintensiv und erzeugen einen hohen CO
2-Fußabdruck. Die GWG fokussiert sich daher bereits seit langem auf energieeffizientes Bauen und Bewirtschaften. Bei allen Baumaßnahmen werden ausschließlich zertifizierte Baustoffe verwendet. Mit weiteren Umweltmaßnahmen begegnet die GWG den immer strenger werdenden Umweltauflagen des Staates. Einzelheiten dazu siehe Ausführungen zu den Umweltkriterien 11 bis 13.
Stufe Mieter/Mitglieder: Die Bewirtschaftung der Wohnungen soll umweltfreundlich erfolgen. Einen Großteil unseres Gebäudebestandes haben wir in den letzten Jahren bereits energetisch saniert. Wegen der staatlichen Umweltvorgaben und Klimaziele sind weitere Investitionen in die Energieeffizienz notwendig. Einzelheiten dazu siehe Ausführungen zu den Umweltkriterien 11 bis 13.
Stufe „Gebäudeabriss“: Das Hauptziel ist immer die Erhaltung des Gebäudes. Ein Abriss erfolgt nur, wenn die Erhaltung des Gebäudes nicht mehr wirtschaftlich ist. Bei Abbruchmaßnahmen wird auf die umweltverträgliche Entsorgung des Bauschutts geachtet. Die GWG verpflichtet daher die beauftragten Unternehmen zu einer sachgerechten Entsorgung der Materialien.
Mit den Zulieferern und anderen Geschäftspartnern erörtern wir die vielfältigen Herausforderungen und erarbeiten
gemeinsam Lösungen:
- Mit den Zulieferern werden ressourcen- und energieeffiziente Lösungen diskutiert und zum Einsatz gebracht, wie beispielsweise innovative, energieeffiziente Heiztechnik.
- Die GWG plant eine Kooperation mit einem Anbieter von „Mieterstrom“. Der lokal produzierte Öko-Strom kann den Mitgliedern zu günstigeren Preisen angeboten werden.
- Die GWG ist in Verbänden mit anderen Wohnungsunternehmen aktiv. Der regelmäßige Dialog sorgt für einen Wissenstransfer. Lösungsvorschläge für soziale und ökologische Probleme werden gemeinsam erarbeitet und über den Verbandsrat der Politik vorgestellt. GWG-Vorstandsmitglied Ulrich Brombach nimmt als Mitglied des Verbandsrates hier aktiv Einfluss.
- Soziale Herausforderungen werden in Zusammenarbeit mit Sozialverbänden, wie der AWO, dem Roten Kreuz etc. sowie in Arbeitskreisen wie beispielsweise im Arbeitskreis „Wohnen im Alter“ des VdW-Rheinland-Westfalen analysiert.
- Im VdW-Arbeitskreis „Quartiersentwicklung“ werden Ideen entwickelt, um die Wohn- und Aufenthaltsqualität zu verbessern, durch beispielsweise Nachbarschaftstreffs, Gemeinschaftsgärten oder Spielplätze.
- Eine wichtige Plattform zum brancheninternen Austausch bietet auch die Mitgliedschaft der Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft e.G. in der Arbeitsgemeinschaft der Wohnungsunternehmen in Düsseldorf und der Region (AdW).
- Auch in den VdW-Arbeitskreisen „Recht“, „Generationengerechtes Wohnen“ und „PR & Marketing“ sind Mitarbeiter der GWG aktiv eingebunden und diskutieren konstruktiv mit Mitarbeitern anderer Wohnungsunternehmen die genannten Thematiken.
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