Tiefe der Wertschöpfungskette

Das Unternehmen gibt an, welche Bedeutung Aspekte der Nachhaltigkeit für die Wertschöpfung haben und bis zu welcher Tiefe seiner Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

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Die Wertschöpfungskette reicht von der Rohstoffproduktion über die Erstellung des eigentlichen Produkts oder der Dienstleistung bis hin zum Recycling nach der Nutzung bzw. Ende des Services. Während Teile dieser Wertschöpfung innerhalb Ihres Unternehmens stattfinden, liegen andere Teile außerhalb der unmittelbaren Kontrolle Ihres Unternehmens. Hier Verantwortung zu übernehmen und aktiv auf die Wertschöpfungskette im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung einzuwirken, kann einerseits neue Chancen eröffnen (z.B. in der Produktentwicklung) und andererseits Risiken vorbeugen. Öffentliche Reaktionen auf Skandale in der Lieferkette haben in der Vergangenheit sehr deutlich gezeigt, dass negative Auswirkungen in der Wertschöpfungskette auch dem Ruf von Unternehmen schaden.

Was ist zu beachten?
Auch wenn es nur wenige Stufen zur Erstellung Ihrer Produkte bzw. Dienstleistungen bedarf, die Sie womöglich hauptsächlich selbst und ausschließlich in Deutschland erbringen, bitten wir Sie, die Wertschöpfungskette Ihres Unternehmens möglichst konkret darzustellen. Denken Sie dabei auch an zugekaufte Grundstoffe, Produkte und Dienstleistungen wie z.B. IT, Büromaterialien oder einen ausgelagerten Kundenservice.
Mit der Beschreibung Ihrer Wertschöpfungskette legen Sie die Grundlage für den Inhalt nachfolgender Kriterien. Beschreiben Sie den Prozess Ihrer Leistungserstellung im Zweifelsfall also lieber etwas ausführlicher als zu knapp. Insbesondere Kriterium 10 zu Innovations- und Produktmanagement bezieht sich auf Innovationsprozesse entlang der Wertschöpfungskette, um die negativen Auswirkungen Ihrer Produkte und Dienstleistungen zu verringern und einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Stellen Sie in Ihrer Beschreibung möglichst den Bezug zum Kerngeschäft her, also zu den Geschäftsfeldern, welche die wesentlichen Werttreiber Ihres Unternehmens sind.

Bitte beachten Sie bei der Beschreibung der Kommunikation Ihres Unternehmens über Probleme entlang der Wertschöpfungskette mit zuliefernden Betrieben, Dienstleistungsunternehmen oder anderen Geschäftspartner/-innen, dass die Beantwortung dieser Frage je nach Branche und Größe Ihres Unternehmens unterschiedlich ausfallen kann. Ein regelmäßiges offenes Gespräch kann ebenso als Antwort dienen wie der eher formalisierte Austausch mittels Verpflichtungserklärungen („Code of Conduct“) und Auditierungsverfahren.
 
Aspekt 1:
Beschreiben Sie, welche Stufen Ihre Produkte bzw. Dienstleistungen in der Wertschöpfungskette durchlaufen (z. B. vom Rohstoffeinkauf bis zum Leistungszeitpunkt bzw. Recycling).

Aspekt 2:
Berichten Sie, welche Nachhaltigkeitsaspekte für die dargestellten Wertschöpfungsstufen von Bedeutung sind. Erläutern Sie auch, bis zu welcher Tiefe der Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitskriterien überprüft werden.

Aspekt 3:
Berichten Sie, ob die jeweiligen sozialen und ökologischen Probleme bekannt sind, die auf den einzelnen Stufen auftreten, und wie diese Probleme angegangen werden.

Aspekt 4:
Berichten Sie, ob und in welcher Form Ihr Unternehmen mit zuliefernden Betrieben und anderen Geschäftspartnerinnen und -partnern über die genannten Probleme kommuniziert und gemeinsam Lösungen erarbeitet.
Nachhaltigkeitsaspekte sind diejenigen Themen, die eine nachhaltige Entwicklung erst möglich machen. Welche dieser Aspekte besonders wichtig für Unternehmen in Ihrer Wertschöpfungskette sind, kann sich von den Aspekten unterscheiden, die Sie für Ihr eigenes Unternehmen als wesentlich identifiziert haben.

Die Wertschöpfungskette beinhaltet sowohl zuliefernde Betriebe, eingekaufte Dienstleistungen und deren Vorstufen, als auch die Nutzer Ihrer Produkte und Dienstleistungen und eventuelles Recycling oder Effekte der Serviceleistung. Eine Wertschöpfungskette kann z.B. folgende Stufen enthalten: Rohstoffbeschaffung, Vorfertigung, Veredelung, Vertrieb, Logistik sowie Recycling und Entsorgung gebrauchter Produkte.
Nachhaltigkeitskriterien sind von Ihrem Unternehmen (möglicherweise anhand von Nachhaltigkeitsstandards) festgelegte Vorgaben, die Geschäftspartner/-innen und deren Subunternehmen erfüllen müssen, um mit Ihrem Unternehmen zusammenarbeiten zu dürfen.

Steinbildhauerei Vincent Timothy C. Vincent

Natursteingewinnung und -verarbeitung in Abbauländern wie Indien, Afrika oder China und der Transport aus Übersee erfolgen häufig unter Verletzung der Menschenrechte und gehen mit Umweltzerstörung einher. Am bedeutsamsten für die nachhaltige Wertschöpfung ist für uns, wo und wie der Naturstein gewonnen und verarbeitet wird.   Die Überprüfung der gesamten Lieferkette für Natursteinmaterial aus Übersee hinsichtlich sozialer Nachhaltigkeitskriterien ist nach wie vor sehr schwierig. Selbst Gütesiegel wie Fair Stone oder Xertifix können nicht garantieren, dass das Natursteinmaterial in den Abbauländern nicht von Kinderhand oder durch Lohnsklaverei gewonnen bzw. verarbeitet wurde.   Daher wird von uns ausschließlich deutscher oder europäischer Naturstein bezogen, und zwar zu 100 % von deutschen Zulieferern. Die Überprüfung der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitskriterien erstreckt sich auf die direkten Zulieferer:

  • Wir arbeiten mit einer überschaubaren Anzahl von deutschen Lieferanten zusammen, i. w. Natursteinhändler und Steinbruchunternehmen. Diese sind uns persönlich langjährig bekannt, kennen unsere Nachhaltigkeitsanforderungen und haben sich als zuverlässig erwiesen. Die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit wie die Einhaltung der Menschenrechte und der ILO Kernarbeitsnormen sind bei den deutschen Lieferanten gewährleistet.
  • Um  Menschenrechtsverletzungen auszuschließen, wird von den deutschen Lieferanten ausschließlich europäisches bzw. deutsches Material bezogen. Nicht nachhaltige Ware wird nicht bezogen, auch keine Re-Importe. Ein Gütesiegel für europäischen oder deutschen Naturstein existiert bislang nicht.
  • Mit den Lieferanten werden die sozialen und ökologischen Probleme der Lieferkette diskutiert. Die Händler bieten in erster Linie europäischen Naturstein an, aber auch problematische Importware aus Fernost.
  • Die kurzen Transportwege, am idealsten bei Natursteinen aus deutschen Steinbrüchen, sorgen für einen besseren ökologischen Fußabdruck als Ware aus Übersee.
  • Wenn das Grabmal aus einem recycelten endberäumten Grabmal entworfen und hergestellt wurde, ist die Prüfung der Lieferkette naturgemäß nicht mehr möglich.
  • Für die im Betrieb genutzten Werkzeuge wurde der französische Hersteller Guillet (www.guillettools. org) gefunden, der sich für seine kontinuierlichen Verbesserungsprozesse in Bezug auf Umwelt- und Arbeitsschutz zertifizieren lässt (DIN 14001).
  • Pressluftwerkzeuge werden bei der in Wuppertal ansässigen und produzierenden Firma. F&K Fuhrer und Klupfel gekauft und Elektrowerkzeuge bei Bosch.
Ökologische Aspekte in der Nutzungsphase:
Grabmale aus Naturstein haben eine sehr lange Nutzungsphase, oft mehr als 20 Jahre, und bleiben bei guter Gestaltung zeitlos schön.

Ökologische Aspekte nach der Nutzungsphase:
In der Regel werden nicht mehr genutzte Grabmale von den Friedhofsverwaltungen wie Abfall behandelt und zu minderwertigem Schotter für den Baubereich verarbeitet. Grabmalrecycling hat in jedem Fall positive Umwelteffekte, durch die Erhaltung der individuellen und hochwertigen Ressource Naturstein und kurze Lieferwege.

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einsfünf Beratungsgesellschaft mbH (ehemals wertsicht GmbH)

Wir sind ein Unternehmen, welches Organisationen dabei berät und begleitet, sich nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen. Unsere Wertschöpfungskette umfasst:

  • An- und Abreise unserer MitarbeiterInnen (CO2-Ausstoß bei privater Nutzung der Firmen-PKW)
  • Betrieb unserer Büros (Strom-, Wasserverbrauch, Wärmeenergiebedarf, Abfallanfall, Kopierpapier)
  • Unsere Beratungsleistungen des Kunden (zum Teil nachweisbar durch direkte Umweltentlastung)
  • Anfahrt zum Kunden (CO2-Ausstoß der Firmen-PKW)
  • Beschaffung von Arbeits-/Büromaterialien und Dienstleistungen
  • (festgelegte Vorgaben, wie bspw., 100% Recycling-Papier, fair-gehandelter Kaffee/Tee)

Die Nachhaltigkeitskriterien, die wir diesbezüglich beeinflussen, bzw. erfassen sind im Klammern oben ergänzt.

Unsere Büros nutzen wir gemeinsam mit anderen Unternehmen. So können Besprechungsräume und Sozialräume gemeinsam genutzt werden und der Flächenbedarf je MitarbeiterInnen ist geringer.

Als Beratungsunternehmen agieren wir vorrangig regional. Der ökologische Mehrwert der Beratungsleistung soll im positiven Verhältnis zum Aufwand unserer Leistung stehen, bspw. sollte die erzielte Umweltentlastung bei unseren Kunden über den Umweltbelastungen durch unsere Anreise liegen. Bei überregionaler und internationaler Tätigkeit versuchen wir mit lokalen Partnern zusammenzuarbeiten, und unsere Vor-Ort-Präsenz möglichst gering zu halten.

Für die Beschaffung von Lieferanten und Produkten haben wir Beschaffungsrichtlinien festgelegt. Wir legen einen großen Wert auf die sozial-ökologische Ausrichtung unserer Lieferanten und nehmen dafür höhere Preise in Kauf. Wir beziehen bspw. ausschließlich fair-gehandelten Kaffee, Fairphones, Honig und Tee, Ökostrom, PKW mit einem CO2-Ausstoß < 110 g CO2/ km. Unsere Büro-Materialien beziehen wir vorrangig beim ökologisch-ausgerichtetem Versandhandel memo und achten auch hier auf die ökologischsten Alternativen.

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Hallesche Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit

Versicherungen sind unsichtbare Produkte, die in der Herstellung außer Verwaltungsgebäuden und Rechenzentren sowie einer Vertriebsinfrastruktur keine natürlichen Ressourcen benötigen. Den größten Teil der Wertschöpfung, nämlich die Produktentwicklung, die Kapitalanlage und den Kundenservice, erbringen wir als Versicherungsunternehmen selbst. Im Bereich der Beratung von Endkunden und im Vertrieb arbeiten wir größtenteils mit unabhängigen, bei uns registrierten Vermittlern zusammen. Für verschiedene Aufgaben und Beschaffungen vergeben wir aber auch immer wieder Aufträge an Lieferanten, Berater, Händler oder sonstige Anbieter von Waren und Dienstleistungen, die in der Regel zentral über unseren Einkauf gesteuert werden.

Bei der Produktentwicklung achten wir bereits früh auf die langfristige Erfüllbarkeit der Verträge und auf Beitragsstabilität, indem wir potentielle Risiken (beispielsweise durch den Klimawandel) analysieren und bei Bedarf entsprechende Gegenmaßnahmen treffen (s. auch Kriterium 6 – Regeln und Prozesse). Daneben werden auch ökologische und soziale Aspekte bei der Produktentwicklung berücksichtigt (s. auch Kriterium 10 – Innovations- und Produktmanagement). Um Nachhaltigkeitsaspekte und -risiken noch strukturierter in den Produktentwicklungsprozess integrieren zu können, möchten wir diesen bis Ende 2020 überarbeiten und hinsichtlich ökologischer und sozialer Anforderungen systematisieren.

Der ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern gehört mit einem Kapitalanlagevolumen von ca. 42 Milliarden € zu den großen Versicherungsgruppen in Deutschland. Dieses Anlagevolumen wollen wir verantwortungsvoll einzusetzen – allein und im Verbund mit anderen Investoren. Bei der Kapitalanlage berücksichtigen wir daher neben den Aspekten Rendite, Sicherheit und Liquidität auch zunehmend nachhaltige Aspekte als Entscheidungskriterien.

Um einen Überblick über die ESG-Performance (ESG = Environmental, Social, Governance) unseres Kapitalanlageportfolios zu erhalten, führten wir im Jahr 2018 zusammen mit imug, Hannover, eine Portfolioanalyse anhand marktüblicher Ausschlusskriterien durch. Gemäß dieser Analyse ist das Portfolio (Stichtag 31.03.18) des ALTE LEIPZIGER - HALLESCHE Konzerns weitgehend frei von ESG-Risiken. Nur ungefähr 5% der untersuchten Kapitalanlagen unterlagen einem potentiellen ESG-Risiko. Die Zusammensetzung des Kapitalanlageportfolios hat sich seit 2018 nicht wesentlich verändert. Daher gehen wir davon aus, dass sich auch das ESG-Risiko-Exposure nicht wesentlich verändert hat und die imug-Ergebnisse weiterhin relevant sind.

Das höchste Handlungspotenzial identifizierte imug im Bereich Aktien, wo wir seit 2019 verstärkt als „aktiver Investor“ auftreten. Dazu haben wir unser aktives Engagement und Stimmrechtsausübung bei einem Overlay-Manager mit anderen Investoren gebündelt. Durch die aktive Stimmrechtsausübung setzen wir uns für eine bessere ESG-Performance bei den investierten Unternehmen ein. Der Engagement-Ansatz des „aktiven Investors“ entspricht auch den „Richtlinien für verantwortungsvolles Investment“ der Vereinten Nationen (UN Princples of Responsible Investment, kurz UN PRI), die wir 2020 unterzeichnen und anwenden möchten. Diese Richtlinien beinhalten unter anderem Verpflichtungen zu ESG-Kriterien  in der Anlage, eine aktive Eigentümerschaft, Transparenz über die eigenen Aktivitäten und die Kooperation mit gleichgesinnten Partnern.

Neben der gezielten Einflussnahme auf Unternehmen möchten wir als verantwortungsvoller Investor unsere Kapitalanlagen in nachhaltige Investments ausbauen. Dies erfolgt seit 2016 durch Investitionen in Windenergie durch eigene Windparks. Darüber hinaus fördern wir eine nachhaltige Infrastruktur, indem wir in die Erzeugung und Verteilung von erneuerbarer Energie, der Kreislaufwirtschaft, der Kommunikation, nachhaltige Transportinfrastruktur und soziale Infrastruktur investieren.

Zudem nahmen wir 2019 erstmals Sustainable Bonds in unser Anleiheportfolio auf, also beispielsweise Kommunalanleihen, bei denen die Erlöse dazu genutzt werden, um Nachhaltigkeitsprojekte zu finanzieren.

So fördern und fordern wir auf allen Ebenen, die uns als Investor zur Verfügung stehen, den Gedanken des nachhaltigen Investierens. Wir suchen den Dialog mit unseren Geschäftspartnern und nehmen Einfluss in den Anlagebereichen, um ein erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften im Sinne unserer Nachhaltigkeitsstrategie und den PRI-Richtlinien zu gewährleisten. Weitere Informationen zu unserer Kapitelanlage finden Sie im Leistungsindikator GRI G4 - FS11 (Kriterium 10) sowie im Kriterium 17 – Menschenrechte.

Im Vertrieb setzen wir uns dafür ein, dass unsere Vertriebspartner langfristig mit uns zusammenarbeiten. Durch Anwendung des Verhaltenskodex des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft für den Vertrieb von Versicherungsprodukten sowie durch weitere Maßnahmen des Qualitätsmanagements sichern wir eine hohe Beratungsqualität. Die Einhaltung des Verhaltenskodex wurde auch 2019 wieder von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer bestätigt. Darüber hinaus bieten wir unseren Vermittlern elektronische Unterstützung im Antragsprozess an (z. B. Online-Antrag, E-Signatur, e-Votum, individualisierte Online-Abschluss-Module zur Einbindung auf der Vermittlerwebseite) und informieren sie regelmäßig per Mail über Neuerungen im Produktportfolio und im Konzern. Das erleichtert ihre Abläufe für die Vermittler, erhöht die Servicequalität und reduziert den Papierverbrauch. Über unsere digitalen Services und skalierbaren Schnittstellen zum Empfang von Daten und Dokumenten können die Vertriebspartner zusätzlich beispielsweise in Echtzeit Informationen zum Vertrag abrufen oder Teile des Antragsprozesses automatisieren. Ab 2020 möchten wir darüber hinaus unsere Kunden noch mehr für Nachhaltigkeitsthemen sensibilisieren und arbeiten deshalb darauf hin, entsprechende Strukturen in den Vertriebsprozess zu integrieren. 

Auch in der Beschaffung achten wir auf Integrität und soziale, ökologische und ethische Geschäftspraktiken. So haben wir Grundsätze zur nachhaltigen Beschaffung seit 2018 in unserer Beschaffungsrichtlinie festgeschrieben. Sie sieht eine regelkonforme, faire und partnerschaftliche Beziehung zu unseren Lieferanten und Geschäftspartnern vor, die neben ökonomischen auch soziale und ökologische Aspekte der Beschaffung umfasst. So achten wir beim Kauf von IT-Geräten beispielsweise neben dem Anschaffungspreis auch auf die Energieeffizienz oder umweltgerechte Entsorgungsmöglichkeiten der Geräte nach der Nutzung. Seit 2019 werden alle Lieferanten und Geschäftspartner bei Neuverträgen oder Vertragsnachträgen zur Beachtung unseres 2018 in Kraft getretenen Lieferanten-Verhaltenskodex aufgefordert. Dieser enthält allgemeine Prinzipien zu Compliance, Mitarbeiterschutz, Menschenrechten (einschließlich ILO-Grundkonventionen und UN-Menschenrechtscharta), Umweltschutz, Transparenz, Kartellrecht und Datenschutz.

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Kreissparkasse Heinsberg

Nachhaltigkeit im Kerngeschäft
Die Kreissparkasse Heinsberg trägt maßgeblich zum Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien, zur Lösung demografischer Herausforderungen und zur Bewältigung sozialer Aufgaben im Kreis Heinsberg bei. Unser Produktangebot richten wir an regionalen Bedürfnissen aus. In der nachfolgenden Übersicht sind die Nachhaltigkeitsaspekte in unserer Wertschöpfung zusammenfassend dargestellt.

Geldanlage
Wir bieten unseren Kunden Zugang zu nachhaltigen Investementfonds mit einem besonderen ökologischen und sozialen Nutzen. Mit den nachhaltigen Fonds der DekaBank bietet die Kreissparkasse Heinsberg Produkte für Kunden, die ihr Geld in sozial und ökologisch besonders verantwortlich handelnde Unternehmen und Institutionen investieren möchten. So haben wir drei nachhaltige Fonds der DekaBank in die Anlageempfehlungskörbe für Privatkunden aufgenommen: Deka-Nachhaltigkeit Balance CF, Deka-Nachhaltigkeit Renten CF und Deka Portfolio Nachhaltigkeit Globale Aktien.

Voraussichtlich im 4. Quartal 2020 werden wir die Beratungsanwendungen um die Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen nach Beraterschulungen erweitern. Zur Unterstützung werden uns die Researchpartner produktspezifische Hinweise zur Nachhaltigkeit (sogenannte Nachhaltigkeits-PGA) bereitstellen, die in die Geeignetheitserklärungen übernommen werden können. Damit können Kunden ab Ende 2020 nach ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden, obwohl die Vorgaben voraussichtlich erst im Laufe des Jahres 2021 gesetzlich verpflichtend sein werden.

Aktivgeschäft
Im Aktivgeschäft bestehen wegen des gesetzlichen Versorgungsauftrags keine Ausschlüsse seitens der Sparkasse. Allerdings konzentrieren wir uns als regional tätiges Kreditinstitut auf das in unserer Satzung festgelegte Geschäftsgebiet. Für eine positive Kreditentscheidung ist eine auf Dauer gesicherte Kapitaldienstfähigkeit des Kreditnehmers – bezogen auf das gesamte Engagement einschließlich aller Verbindlichkeiten gegenüber Dritten – unabdingbar.

Wir streben ein qualitatives Wachstum des Kreditvolumens an. Im Privatkundengeschäft stehen selbstgenutzte Immobilien im Mittelpunkt unserer kreditgeschäftlichen Aktivitäten.

Wir vermeiden übermäßige Risikokonzentrationen. Dazu haben wir für bestimmte Bereiche Limite formuliert, die zentral überwacht werden.

Im Jahr 2020 werden wir unser Kundenkreditgeschäft hinsichtlich möglicher Klima- und ESG-Risiken analysieren. Diese Betrachtung erfolgt auf Branchenebene. Ziel ist es, die Mindestanforderungen der BaFin für eine Erstanalyse/Risikoinventur zu erfüllen und eine entsprechende Dokumentation sicherzustellen.

Eine Übersicht über Aufgliederung unsers Kundenkreditgeschäfts nach Branchen gibt die nachfolgende Grafik.

Branchengliederung

 Aktivität/BrancheObligo in Prozent
ALand- und Forstwirtschaft, Fischerei2,16%
BBergbau und Gewinnung von Steinen und Erden0,7%
CVerarbeitendes Gewerbe4,23%
DEnergieversorgung4,16%
EWasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen2,12%
FBaugewerbe7,92%
GHandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen6,57%
HVerkehr und Lagerei1,23%
IGastgewerbe0,91%
JInformation und Kommunikation0,69%
KErbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen2,48%
LGrundstücks- und Wohnungswesen12,01%
MErbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen3,87%
NErbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen3,32%
OÖffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung4,77%
PErziehung und Unterricht0,13%
QGesundheits- und Sozialwesen3,29%
RKunst, Unterhaltung und Erholung0,42%
SErbringung von sonstigen Dienstleistungen0,45%
TPrivate Haushalte38,58%


Eigenanlage/Depot A
Als Sparkasse tätigen wir kein offensives Kaptalmarktgeschäft, dieses erfolgt lediglich zur Zins- und Liquiditätssteuerung. Dabei werden Eigengeschäfte nur mit sorgfältig ausgewählten Partnern innerhalb definierter Limite abgeschlossen. Ausschließlich folgende Emittenten/Kontrahenten kommen dazu in Frage: Bund, Bundesländer und deren jeweilige Förderbanken, inländische Kommunen und Institute der Sparkassen-Finanzgruppe. Auf dieser Basis gehen wir davon aus, dass wir weder direkt oder indirekt in Kriegs- und Krisenländer investieren (z. B. in durch UN-Resolution sanktionierte Länder).

Voraussetzung für die Neuaufnahme eines Emittenten/Kontrahenten ist neben einem Mindestrating eine Beurteilung des Handelsbereichs sowie das Votum der Überwachungsstelle. Bei der Bewertung des Handelsbereichs werden die veröffentlichten Unterlagen des jeweiligen Unternehmens und publizierten Artikel gesichtet und dem Vorstand zur abschließenden Entscheidung vorgelegt.

Geschäfte, mit denen ein kurzfristiger Verkauf bzw. eine hohe Umschlagshäufigkeit beabsichtigt ist, führen wir nicht durch. Unser Handelsbuch ist deshalb geschlossen.

Handlungsprogramm zur Umsetzung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft
Für unsere Kundinnen und Kunden und insbesondere auch in der jungen Zielgruppe ist der Schutz des Klimas ein zentrales Anliegen. Ein Beleg dafür sind unter anderem die im vergangenen Jahr rasant gestiegenen Teilnehmerzahlen bei den Fridays for Future-Demonstrationen.

Den Forderungen der Menschen möchten wir als Sparkasse nicht nur im Bereich der Kreditvergabe und der Geldanlage, sondern auch im Bereich der alltäglichen Bankgeschäfte Rechnung tragen. Wir werden daher überprüfen, inwieweit wir unsere Produktpalette um nachhaltige Produkte erweitern können. Dazu haben wir ein umfassendes Projekt auf den Weg gebracht.

In der nachfolgenden Übersicht sind alle wesentlichen Handlungsfelder zur Weiterentwicklung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft zusammengefasst.

HandlungsfeldZielMaßnahmeStatus
KundenkreditgeschäftPrüfung möglicher ESG- und KlimarisikenAnalyse des KundenkreditgeschäftsUmsetzung 1. Quartal 2020
Zahlungsverkehr/GirogeschäftEinführung eines neuen nachhaltigen ProduktesStart eines Entwicklungsprojektesin Prüfung
GeldanlageErfassung nachhaltiger Anlagepräferenzen der Kund*innenErweiterung der BeratungsanwendungenUmsetzung im 4. Quartal 2020


Nachhaltigkeit in Einkauf und Beschaffung
Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet, dass Lieferanten und Dienstleister ökonomische, ökologische, ethische und soziale Mindestanforderungen erfüllen. Die „Richtlinie zur Auftragsvergabe an Lieferanten und Dienstleister“ beschreibt diese Grundsätze zur unternehmerischen Verantwortung. Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet u. a., dass der Lieferant bzw. Dienstleister die Grundrechte und die Menschenrechte einhält und seinerseits bei seinen Vertragspartnern darauf achtet, dass diese die Grund- und Menschenrechte einhalten.

Die Kreissparkasse Heinsberg erwartet, dass der Lieferant bzw. Dienstleister die jeweils geltenden gesetzlichen nationalen Normen und internationalen Standards wahrt und achtet. Seit der Verabschiedung der „Richtlinie zur Auftragsvergabe an Lieferanten und Dienstleister“ im Jahr 2014 wird diese angewendet. Ein Verfahren zur Prüfung dieser Verpflichtungen besteht nicht und ist derzeit nicht angedacht.

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trias consulting - Beratung für nachhaltige Prozesse

trias consulting ist ein Beratungsunternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Zusätzlich zur klassischen Beratungsleistung für Unternehmen und Organisationen hat in den letzten Jahren unser Geschäftsfeld Zertifizierung, in dem wir ein Nachhaltigkeitsmanagementsystem verwalten, wesentlich an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend hat sich unsere Wertschöpfungskette verändert. Unser Kernprozess Beratung ist um die Prozesse Zertifizierung und Auditierung sowie Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) gewachsen. Daraus folgend haben bestehende begleitende Prozesse wie Stakeholdermanagement, Innovationsmanagement sowie Qualitätsmanagement und unterstützende Prozesse wie beispielsweise Administration und Personalwesen an Bedeutung gewonnen.
 



Im Rahmen einer SWOT-Analyse zu Nachhaltigkeitsrisiken und Chancen entlang unserer Wertschöpfungskette haben wir zwei zentrale Risiken in Verbindung mit der Qualifizierung unserer Mitarbeitenden identifiziert. Dabei handelt es sich um das Qualitäts- und das Know-How-Risiko.  

Das Qualitätsrisiko bezieht sich auf die Sicherstellung der höchstmöglichen Qualität unserer angebotenen Dienstleistungen. Diese ist sehr stark abhängig vom Qualitätsempfinden der einzelnen Kunden, welches entweder ein subjektives Empfinden sein kann (gefühlte Qualität) oder eine objektive Erfahrung (erlebte Qualität). Die richtigen Antworten und der Kontakt zu Spezialisten sind dabei ein wichtiger Faktor.

Um diesen Risiken entgegen zu wirken, haben wir im letzten Berichtsjahr ein Know-How-Managementsystem etabliert. Dieses unterstützt die Mitarbeitenden Know-How und Wissensträger zu finden und ermöglicht die interne Weiterbildung zu diversen Themen hinsichtlich Nachhaltigkeit. Zudem besteht ein IO-Handbuch, auf welches jede*r Mitarbeitenden Zugriff hat und in dem ebenfalls Wissen zu internen Prozessen und der Unternehmensstruktur festgehalten ist.

In allen Bereichen unserer Wertschöpfungskette beachten wir die ökologischen, sozialen wie auch ökonomischen Aspekte der Nachhaltigkeit. Als reines Dienstleistungsunternehmen ist die Wertschöpfungskette im Gegensatz zu produzierenden Unternehmen hinsichtlich ihrer Tiefe als weniger komplex einzuordnen. Dementsprechend können negative soziale und ökologische Auswirkungen nur im geringen Umfang in den einzelnen Prozessstufen auftreten. Dennoch ist es unser Ziel die negativen Auswirkungen möglichst gering zu halten.Wir haben in diesem Zusammenhang interne Richtlinien (beispielsweise eine Einkaufs- und Reiserichtlinie) und ein Risikomanagement installiert.

Bei allen vorgelagerten und nachgelagerten Prozessen der Wertschöpfungskette wird darauf geachtet, dass internationale Standards des Umweltschutzes, des Arbeitsschutzes und der Menschenrechte erfüllt werden und entsprechende Zertifizierungen vorhanden sind. Bei der Projektumsetzung mit unseren Kunden versuchen wir zudem für ein sehr breites Nachhaltigkeitsverständnis zu sorgen, sodass auch in der nachgelagerten Wertschöpfungskette positive Nachhaltigkeitseffekte erzielt werden.


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