DNK Roadshow Bayern: Nachhaltigkeit einfach berichten

Die DNK-Roadshow in Bayern hat kleinen und mittleren Unternehmen sowie Handwerksbetrieben gezeigt, wie sie einfach und kostenlos in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einsteigen können.

07. November 2025 | Vladislav Laukert

Immer mehr Unternehmen stehen vor der Aufgabe, über ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berichten. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtet viele dazu, andere berichten freiwillig nach dem Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs (VSME), weil Kund*innen, Investor*innen und Geschäftspartner*innen es erwarten. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) suchen nach einem klaren, einfachen Weg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Hier setzt der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) an. Wir bieten unter anderem eine kostenlose Plattform für die digitale Nachhaltigkeitsberichterstattung. Um die Plattform und die anderen DNK-Unterstützungsangebote bekannter zu machen, starteten wir in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung im Oktober 2025 mit der DNK Roadshow in Bayern. Drei Tage, drei Städte: München, Nürnberg, Regensburg. Die regionalen Industrie- und Handwerkskammern (IHK & HWK) unterstützten die Veranstaltungen und boten Unternehmen einen praxisnahen Einblick in das neue Berichtstool.

Der DNK ist unser „Elster“ für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Dr. Henrike Purtik | Referentin Nachhaltigkeit | IHK München

Drei Tage, ein Ziel: Unternehmen ins Tun bringen

Die Roadshow kombinierte Information, Austausch und Praxis. Nach der Begrüßung durch die jeweiligen Industrie- und Handelskammern als Gastgeberinnen stellte das DNK-Team den neuen digitalen Prozess der Nachhaltigkeitsberichterstattung vor – vom Einstieg bis zur zukünftigen Veröffentlichung eines fertigen Nachhaltigkeitsberichts. 

Im Anschluss gaben Unternehmensvertreter*innen Einblicke in ihre eigene Praxis. Sie betonten die strategische Bedeutung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft und machten zugleich deutlich, wie wichtig einfache Prozesse und gezielte Unterstützung bei den Herausforderungen der Berichterstattung sind.

Nachhaltigkeit ist ein Kernelement unserer Konzernstrategie. Ein starkes Netzwerk bildet dabei die Basis einer erfolgreichen Nachhaltigkeitsarbeit.

Christina Berghäuser | Beraterin Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement | Flughafen München

Ähnlich klang es in Nürnberg:

Uns ist schnell klar geworden, dass wir das DNK-Tool für den VSME wieder nutzen werden. Gerade der Mittelstand profitiert von einer einfachen, digitalen Lösung.

Heidi Zucker | Organisationsberaterin und New Wok Facilitator | [Strg] + [H]

Auch in Regensburg bestätigten Teilnehmende, dass der DNK gerade kleineren Unternehmen Orientierung bietet.

Der DNK ermöglicht KMU einen machbaren und glaubwürdigen Einstieg in die Berichterstattung.

Christos Naskos | Leitung Forschung und Entwicklung | Fr. Ant. Niedermayr GmbH & Co. KG.

In interaktiven Workshops zu einzelnen Themenschwerpunkten setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit ihren Bedarfen, Herausforderungen und Erwartungen an die DNK-Plattform auseinander. Schnell zeigte sich, dass viele Unternehmen bereits eine Vielzahl an Nachhaltigkeitsdaten erfassen. Die Herausforderung liegt dabei insbesondere in der Strukturierung, Priorisierung und Wiederverwendung dieser Informationen. Viele Stakeholder würden Nachhaltigkeitsinformationen zu ähnlichen Themen, aber in Form unterschiedlicher Daten abfragen. Hierauf solle der VSME als einheitlicher Standard eine Antwort bieten.

Die Diskussionen machten deutlich, dass die sich verändernden regulatorischen Anforderungen einen hohen Anpassungsdruck erzeugen. Viele Unternehmen berichteten, zu welchen Vorschriften sie bereits Informationen bereitstellen und wie sie sich auf kommende Regelungen vorbereiten. 

Gleichzeitig zeigt sich ein klarer Trend: Zahlreiche zuvor berichtspflichtige Unternehmen entscheiden sich nun bewusst für eine freiwillige Berichterstattung nach dem VSME. Sie nutzen den DNK, um bestehende Nachhaltigkeitsdaten strukturiert aufzubereiten, Transparenz zu schaffen und ihre Berichterstattung strategisch weiterzuentwickeln. Damit rückt die freiwillige Nutzung des DNK zunehmend in den Fokus – nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung.

Nachhaltigkeitsberichterstattung ist kein Selbstzweck. Entscheidend ist die Veränderung in der Organisation.

Jakob Kunzlmann | Senior Expert | Bertelsmann Stiftung

Dazu ist es entscheidend, sowohl die Geschäftsführung als auch die Mitarbeitenden aktiv einzubinden. Besonders wirkungsvoll sind dabei mutmachende und authentische Praxisbeispiele, etwa vom Flughafen München, der VEDES AG oder der Firma Niedermayr. Sie zeigen, wie Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Branchen konkret gelebt und weiterentwickelt werden kann.

Darüber hinaus spielte die Frage eine zentrale Rolle, wie Unternehmen die Nachhaltigkeitsberichterstattung strategisch nutzen können. Besonders wichtig erschien den Teilnehmenden, unternehmensspezifische Daten in die Berichterstattung stärker zu verknüpfen und Schnittstellen zu bestehenden Systemen zu nutzen. Auch Themen wie Lieferketten, Risikomanagement und branchenspezifische Vertiefungen nannten die Teilnehmenden besonders häufig.

Insgesamt machten die Gespräche klar, dass der Erfolg von Nachhaltigkeitsberichterstattung auch davon abhängt, wie niedrigschwellig die Datenerhebung innerhalb des Unternehmens gestaltet ist.

Impulse für die Weiterentwicklung

Aus den intensiven Diskussionen konnten wir zahlreiche Impulse für die Weiterentwicklung des DNK gewinnen. Die Teilnehmenden verstehen die Plattform weit mehr als ein reines Berichtswerkzeug. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Unternehmen sich mehr Flexibilität in der Berichterstattung wünschen – zum Beispiel durch die Möglichkeit, qualitative Daten zu erfassen. Viele Anregungen zielten darauf ab, den DNK noch stärker an als One-Stop-Shop für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu nutzen, um vorhandene Informationen besser wiederverwenden zu können. Daran werden wir im nächsten Jahr arbeiten. 

Ausblick

Die Veranstaltungen zeigen: Viele Unternehmen möchten Verantwortung übernehmen und transparent berichten. Es braucht nur Brücken und Werkzeuge wie den DNK, damit Nachhaltigkeit nicht nur Mehraufwand, sondern auch einen Mehrwert für Unternehmen bringt.  

Nach dem erfolgreichen Auftakt in Bayern geht die Roadshow im November in Sachsen weiter, mit Stationen in Dresden und Chemnitz. Auch dort stehen der praxisnahe Austausch, die Vorstellung der DNK-Plattform und konkrete Umsetzungsfragen im Mittelpunkt. Weitere Termine im Norden und Westen Deutschlands sind für 2026 geplant.