Wesentlichkeit

Das Unternehmen legt offen, welche Aspekte der eigenen Geschäftstätigkeit wesentlich auf Aspekte der Nachhaltigkeit einwirken und welchen wesentlichen Einfluss die Aspekte der Nachhaltigkeit auf die Geschäftstätigkeit haben. Es analysiert die positiven und negativen Wirkungen und gibt an, wie diese Erkenntnisse in die eigenen Prozesse einfließen.

02
Um dem Nachhaltigkeitsmanagement eine effektive Stoßrichtung zu geben, sollten Unternehmen zunächst den Fokus auf die Lösung besonders drängender Probleme legen. Dafür muss im Vorfeld geklärt werden, welche Unternehmensaktivitäten mit wichtigen ökologischen und / oder sozialen Problemen verknüpft sind oder auf diese einwirken. Aber auch anders herum können ökologische und gesellschaftliche Herausforderungen von außerhalb des Unternehmens auf das Geschäftsmodell wirken.

Was ist zu beachten?
Eine Analyse der wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte sollte am besten nicht nur aus Sicht des Unternehmens selbst, sondern im Dialog mit wichtigen Stakeholdern erarbeitet werden. Das beugt Betriebsblindheit vor und hilft, die Erwartungen der Stakeholder an das Unternehmen rechtzeitig zu erkennen. Wichtig ist daher im Vorfeld zu analysieren, wie das Unternehmen in die Gesellschaft eingebettet ist und welche Besonderheiten sich daraus ergeben. Daher erfragt der erste Aspekt in der Checlliste Besonderheiten des Umfelds, wie etwa die Bedeutung Ihres Unternehmens als Arbeitgeber in der Region, ökologische Besonderheiten (Gewässer, Naturschutzgebiete usw.) in direkter Nachbarschaft oder auch ökologische und soziale Themen, mit denen Ihre Branche häufig in den Medien verknüpft wird. Die Wesentlichkeitsanalyse kann dann auf diese Betrachtung des Umfelds aufbauen. Nachhaltigkeitsaspekte haben in der Regel für Unternehmen nicht nur Risiken, sondern sind auch mit Chancen verbunden. Bemühen Sie sich daher bitte um eine ausgewogene Darstellung.
Aspekt 1:
Beschreiben Sie die ökologischen, sozioökonomischen und politischen Besonderheiten des Umfelds, in denen Ihr Unternehmen tätig ist.

Aspekt 2:
Beschreiben Sie, welche wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen durch Ihre Geschäftstätigkeit beeinflusst werden. Stellen Sie sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen dar (Inside­-out­-Perspektive).

Aspekt 3:
Beschreiben Sie, welche wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen auf Ihre Geschäftstätigkeit einwirken. Stellen Sie sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen dar (Outside-­in­-Perspektive).

Aspekt 4:
Erläutern Sie, welche Chancen und Risiken sich für Ihr Unternehmen aus dem Umgang mit den beschriebenen Nachhaltigkeitsthemen ergeben. Nennen Sie Schlussfolgerungen, die Sie daraus für Ihr Nachhaltigkeitsmanagement ableiten.
Nachhaltigkeitsaspekte sind diejenigen Themen, die eine nachhaltige Entwicklung erst möglich machen. Die Sustainable Development Goals oder die im GRI Standard genutzte Themenliste können erste Anhaltspunkte dafür liefern, welche Nachhaltigkeitsaspekte es gibt.

Wesentlich im Sinne dieses Kriteriums sind sowohl diejenigen Unternehmensaktivitäten, die eine entscheidende negative oder positive Auswirkung auf Nachhaltigkeitsaspekte haben, als auch Nachhaltigkeitsaspekte, die sich in besonderem Maße auf die Unternehmensaktivitäten auswirken. Zusätzlich können Themen auch dann wesentlich sein, wenn sie für die Entscheidungsfindung von Stakeholdern eine besondere Bedeutung haben oder deren Verhältnis zu Ihrem Unternehmen prägen. Welche Aspekte im Einzelfall als wesentlich gelten, ist branchenspezifisch und hängt stark von den Prozessen in Ihrem Unternehmen ab.

Stakeholder sind Einzelpersonen oder Gruppen aus dem Umfeld des Unternehmens, die entweder einen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben oder aber von der Geschäftstätigkeit beeinflusst werden, z.B. Geschäftspartner/-innen, Mitarbeitende, Kund/-innen, zuliefernde Betriebe, Kommunen, Parteien, Verbände, staatliche Organe, Nichtregierungsorganisationen usw. (siehe Kriterium 9).

NWB Verlag

Ein Fachverlag im herzen des Ruhrgebiets
Der NWB Verlag ist seit Gründung ein regional stark verwurzeltes Unternehmen im Herzen des Ruhrgebiets. Die Region ist mit 4.435 Quadratkilometern das größte Ballungsgebiet Deutschlands und vereint in sich ein von der Industrialisierung und den Oberzentren wie Dortmund, Essen und Bochum kulturell und wirschaftlich geprägtes Bild. Für die Medienbranche ist die Region ein wichtiger Ankerpunkt, in der u. a. Medien der Funke Mediengruppe und der Ruhr Nachrichten ansässig sind.

Trotz der vielen Standortvorteile ist das Ruhrgebiet immer noch eine zum Teil strukturschwache Region, in der der Anteil der sozialschwachen Bevölkerungsgruppen steigt und die Ungleichheit der Lebenschancen wächst. Als Wirtschaftsakteur mit Sitz in Herne sind wir uns der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verantwortung, die mit dem Standort einhergeht, bewusst. Daher setzen wir uns in der Region und auch darüber hinaus für die Förderung sozial Benachteiligter ein und arbeiten in unterschiedlichen Konstellationen daran mit, die Region zu einem kulturell, aber auch wirtschaftlich starken Standort weiterzuentwickeln. Die Tatsache, dass das Land Nordrhein Westfalen (NRW) in den letzten Jahren durch die Landesregierung sogenannte "CSR-Komptenzzentren" geschaffen hat, zeugt von einem politischen Willen eine verantwortungsvolle Wirtschaft zu födern. 

Wesentlichkeitsanalyse


Um die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen für unsere Nachhaltigkeitsstrategie zu ermitteln und zu priorisieren, nutzen wir die N-Kompass Methode, die komplementär zu den nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) definierten Kriterien ist und die darüber hinausgehende Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Im Rahmen der detaillierten Analyse haben wir die Wesentlichkeit als auch unsere bisherige Leistung entlang der zehn N-Kompass Handlungsfelder bewertet. Als wesentliche Handlungsfelder für 2018 (unabhängig unserer bisherigen Leistung) wurden die folgenden fünf Handlungsfelder definiert: 

  • Kunden
  • Klima
  • Mitarbeiter 
  • Gesellschaft
  • Ressourcen (v.a. Papier)


Abbildung: Wesentliche Handlungsfelder für NWB, die wesentlich sind und der Leistungsstand niedrig.
 
Als Fachverlag mit einer physischen Buch- und Zeitschriftenproduktion ist Papier eine zentrale Ressource. Mit ihr ist uns bewusst, dass auch wir einen Einfluss auf die Rodung von Wäldern haben und adressieren dieses wesentliche Thema entsprechend prominent in unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Das gleiche gilt für die CO2-Emissionen, die bei unserer Geschäftstätigkeit (z.B. Druck, Versand, zunehmende IT-Infrastruktur) und durch die Mitarbeitermobilität entstehen. Das Reputationsrisiko durch unzureichende Klimamaßnahmen in Verruf zu geraten, ist in den letzten Jahren immer größer geworden, weswegen wir entsprechende Maßnahmen konsequent vorantreiben. Zudem ergreifen wir die Chance mit der Entwicklung von innovativen und digitalen Produkten sowie Prozessen unseren Beitrag zu einer reduzierten Holzrodung zu leisten, und gestalten diese im Sinne der notwendigen Geschäftstransformation proaktiv. Gleichzeitig reagieren wir mit der Digitalisierung von Produkten auf das Kostenrisiko, das uns durch steigende Papierpreise – v.a. beim Recyclingpaper – begegnet. 

Neben der ressourcenschonenden und klimaneutralen Buch- und Zeitschriftenproduktion, haben wir als Mediendienstleister zudem ein Interesse daran, dass unsere Mitarbeiter und Kunden zufrieden sind. Das bedeutet, dass auf der einen Seite für die Kunden die Produkte einen klaren Nutzwert haben müssen und auf der anderen Seite, dass unsere Mitarbeiter gesund und zufrieden sind. Dazu bedarf es eines kundenorientierten und an relevanten Nachhaltigkeitskriterien orientierten Produktentwicklungsprozess sowie einer fairen Arbeitsplatzgestaltung für unsere Mitarbeiter, damit sie Beruf- und Privatleben miteinander vereinen können. Dies stärkt unsere Arbeitgeberattraktivität, mit der wir dem „war of talents” begegnen, der die Medien- und Verlagsbranche – vor allem im Ruhrgebiet – umtreibt. 

Da der NWB Verlag zudem seit Gründung stark regional im Ruhrgebiet verwurzelt ist, zählt ein reges gesellschaftliches Engagement zu einem integralen Verständnis unserer unternehmerischen Verantwortung.

Zum DNK-Profil

Volkswohnung

1) Ökologische, sozioökonomische und politische Besonderheiten unseres Umfelds
Die kommunale Wohnungswirtschaft hat mannigfaltige Auswirkungen auf und vielfältige Einflüsse durch Themenfelder der Nachhaltigkeit. Sie stellt einen wichtigen sozialen Baustein dar, indem Wohnraum zur Verfügung gestellt wird. Dies insbesondere, da die angesprochene Bevölkerungsschicht meist breiter ist als bei Unternehmen der freien Wirtschaft, was eine genaue Abwägung von Wohnungsangebot, Mietpreisen und Belegungsmanagement erfordert. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Stadt Karlsruhe sind wir sowohl an der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum als auch an der Stadtentwicklung wesentlich beteiligt. Als größtem Vermieter der Stadt Karlsruhe stehen der Erhalt und die Weiterentwicklung unseres Bestands im Fokus. Bei der Finanzierung unserer Tätigkeiten können wir in der Wohnungswirtschaft auf zahlreiche Fördermittel von Bund, Ländern und Stadt zurückgreifen. Die Wohnungswirtschaft ist aber auch ein großer Ressourcennutzer. Immobilien binden über einen langen Zeitraum große Mengen an Rohstoffen/Flächen und setzen diese bei Abrissaktivitäten wieder frei. Eine sorgsame Betrachtung der Stoffströme ist daher wichtig. Während der Lebenszeit ist das Thema Energieverbrauch/-erzeugung von großer Bedeutung, da dadurch hohe klimarelevante Emissionen freigesetzt werden, aber auch Themen wie Abfall- oder Wassermanagement.

2) Wesentliche positive und negative Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit
Im Rahmen der Wertschöpfung haben die Unternehmenstätigkeiten negative, aber auch positive Auswirkungen auf verschiedene Nachhaltigkeitsthemen. Der Verbrauch von Ressourcen, Flächenversiegelung, CO2-Emissionen (Strom, Wärme, Dienstfahrten, …), sowie Abfall sind negative Auswirkungen auf ökologische Aspekte. Ergänzungsbebauung und die damit einhergehenden diffusen Ängste bezüglich steigender Mieten und Wohnungsverlust stellen negative Auswirkungen auf die Gesellschaft dar, die von uns aber durch entsprechendes Management, umsichtige Planung und Mietpreisstrategie sowie gute Kommunikation aufgefangen werden. Dazu gehören Beratungsangebote zu Wohngeld, Förderungen und angepasste Miethöhen. Eine nicht optimale Bewirtschaftung könnte sich ökonomisch negativ äußern.  
Positive ökologische Auswirkungen ergeben sich durch doppelte Innenentwicklung1/ausgewogenes Flächenmanagement, die Auswahl an Baumaterialien, Mobilitätskonzepte, gezieltes Energiemanagement sowie das große Potential an CO2-Einsparungen. Gesellschaftlich positive Auswirkungen haben das Quartiersmanagement (Entgegenwirken von Segregation, aktive Durchmischung, Bereitstellung von Infrastruktur, …), die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum, Chancengerechtigkeit/Gleichberechtigung, Antidiskriminierung, soziale Projekte und Kooperationen sowie die Bereitstellung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen (als Arbeit- und Auftraggeber). Positive ökonomische Auswirkungen ergeben sich durch eine gute Auslastung/Bewirtschaftung unseres Bestands, ebenfalls durch die Bereitstellung von Arbeitsplätzen sowie bezahlbare Mieten.  

3)Chancen und Risiken
Aufbauend darauf lassen sich Chancen und Risiken für die VOLKSWOHNUNG ableiten. Die Zerstörung von Natur-/Lebensräumen stellt ein ökologisches Risiko dar. Gesellschaftlich lassen sich steigende Mieten, Klimafolgen (Hitzesommer), soziale Brennpunkte, schlechtes Image und politische Einflussnahme als Risiken identifizieren. Ökonomische Risiken stellen Fachkräftemangel, Preisentwicklungen am Markt und die große Produktlebenszeit von Wohnraum dar, wodurch eine große Planungsunsicherheit hinsichtlich des zukünftigen Bedarfs resultiert.  
Es ergeben sich jedoch auch zahlreiche Chancen. Durch innovative Ansätze in der Produktgestaltung - beispielsweise der Reduzierung der individuellen Wohnfläche (kompaktere Grundrisse) in Kombination mit größeren Gemeinschaftsflächen, ökologische Baumaterialien und Recycling sowie gezieltes Flächenmanagement - lassen sich ökologische Vorteile erzielen. Wir versuchen, diese Chancen bereits in einzelnen Projekten wie Senioren-WGs und Holzbauten zu nutzen. Diese Themen werden zukünftig verstärkt evaluiert. Unsere Sanierungsprojekte führen für unsere Mieterinnen und Mieter zu einer Erhöhung des Wohnstandards; wir beraten hier umfassend, um eine wirtschaftliche Schlechterstellung zu vermeiden.
Durch die Produktgestaltung (flexible/bedarfsneutrale/anpassbare Strukturen, Barrierefreiheit, …) lassen sich auch gesellschaftliche Chancen erzielen. Als verlässlicher Partner in der TechnologieRegion Karlsruhe (Stadtentwicklung, Sponsor, Kooperationspartner, s. Kriterium 18), eine gezielte und verlässliche Information unserer Mieterinnen und Mieter bei Bau- und Sanierungsprojekten und die Sicherstellung von Chancengerechtigkeit bei der Wohnungsvergabe können weitere Chancen ergriffen werden. Die größte Chance mit der größten Hebelwirkung wird im Wertschöpfungsschritt „Planung“ realisiert, indem wir komplexe Aufgaben durch eine integrierte Planung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Gesellschaft, Natur und Ökonomie lösen. Durch serielles Bauen und eine Senkung der Baukosten, aber auch durch die Senkung der Mietnebenkosten, können ökonomische Chancen verwirklicht werden. Spannungsfelder existieren hier allerdings durch steigende Bauanforderungen und Kosten für energetische Sanierungen. Für diese Themenbereiche erarbeiten wir aktuell gezielt Konzepte, die dann in die Strategie implementiert werden.     

Analyse der wesentlichen Themen der VOLKSWOHNUNG



Insgesamt hat die VOLKSWOHNUNG im Rahmen ihrer Wesentlichkeitsanalyse folgende Themen ermittelt, die es im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements zu bearbeiten gilt. Die Wesentlichkeitsanalyse wurde auf Basis von Studienergebnissen, Stakeholderanalysen, Arbeitsgruppen und Branchen-Benchmarks durchgeführt. Wesentliche ökologische Themen:

  1. CO2 Einsparung/ Klimaschutz (hoch)
  2. Flächenversiegelung (hoch)
  3. Ressourceneffizienz (mittel)
  4. Biodiversität (mittel)
  5. Abfallmanagement (mittel)
  6. Wassermanagement (mittel)
  Wesentliche soziale Themen:
  1. Bezahlbarer Wohnraum (hoch)
  2. Gesundheit/ Sicherheit (hoch)
  3. Quartiers- und Sozialmanagement (hoch)
  4. Arbeitgeberattraktivität (hoch)
  5. Kundenzufriedenheit (hoch)
  6. Mitarbeiterzufriedenheit (hoch)
  7. Menschenrechte (mittel)
  Wesentliche ökonomische Themen:
  1. Bestandserhalt (hoch)
  2. Bestandswachstum/ Nachverdichtung (hoch)
  3. Compliance (hoch)
  4. Ertrag (hoch)
  5. Transparenz (hoch)
  6. Image (mittel)
  7. Digitalisierung (mittel)
  8. Sustainable Finance (mittel)




1 Bei der doppelten Innenentwicklung wird sowohl die bauliche Dichte als auch die Erhaltung, Weiterentwicklung und Qualifizierung des urbanen Grüns betrachtet

Zum DNK-Profil

Sparkasse Coburg - Lichtenfels

Nachhaltiges Wirtschaften in regionalen Zusammenhängen ist schon immer ein wichtiger Schlüssel für eine zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung. Als gemeinwohlorientiertes und kommunal verankertes Kreditinstitut übernimmt die Sparkasse Coburg - Lichtenfels an der Schnittstelle von Unternehmen, Verbrauchern und kommunaler Verwaltung eine verantwortungsvolle Rolle bei der Lösung komplexer Zukunftsaufgaben.

Zu den wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen, die durch die Geschäftstätigkeit der Sparkasse beeinflusst werden können, zählen folgende Bereiche:

  • Inanspruchnahme von begrenzt verfügbaren Ressourcen im Geschäftsbetrieb
    • Positiv: beeinflussbar durch gezielte Einsparungsmaßnahmen
    • Negativ: nicht vermeidbare Verbräuche zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs
  • Gezielte Lenkung der Finanzströme in nachhaltige Anlageformen
    • Positiv: Befriedigung entsprechender Kundenbedürfnisse, dadurch indirekte Förderung nachhaltig agierender Unternehmen
    • Negativ: begrenzte Auswahl von Anlagemöglichkeiten, unter Umständen schlechtere Performance der Geldanlagen, fehlende finanzielle Mittel in konventionellen Branchen
  • Finanzierungskapital unter Beachtung von Risikoaspekten in nachhaltige Investitionen lenken
    • Positiv: direkte Förderung nachhaltig agierender Unternehmen in der Region, Vermeidung von Kreditrisiken
    • Negativ: fehlende Mittel in konventionellen Branchen, Entstehung von Ausfallrisiken
  • Aktive Förderung der Nachhaltigkeitsarbeit in Projekten und von Institutionen mit Spenden und Sponsorings
    • Positiv: direkte Förderung nachhaltiger Entwicklungen in der Region, bereits seit 1997 eigene Stiftung, die auch den Förderzweck Natur- und Umweltschutz unterstützt
    • Negativ: begrenzte Mittel, Förderung weiterer Projekte/Institutionen nur bedingt möglich
Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, die auf die Geschäftstätigkeit der Sparkasse einwirken, sind unter anderem:
  • Anforderungen der Politik/Regulatorik
    • Positiv: nachhaltige Themen gewinnen gesamtgesellschaftlich an Bedeutung
    • Negativ: steigender finanzieller und personeller Aufwand durch zunehmende Regulatorik
  • Schwieriges, sich veränderndes Marktumfeld
    • Positiv: Notwendigkeit zur Anpassung
    • Negativ: anhaltende Niedrigzinsphase, erhöhter Wettbewerbsdruck, steigende Kosten
  • Gesellschaftliche Trends
    • Positiv: nachweisbares Engagement beim ressourcenschonenden Geschäftsbetrieb und eine verantwortliche Investitionstätigkeit werden heute erwartet
    • Negativ: Vielzahl der Trends erfordert Fokussierung aufs Wesentliche
  • Demografischer Wandel
    • Positiv: nachhaltige Ausrichtung bietet bessere Chancen bei der Nachwuchsrekrutierung
    • Negativ: Fachkräftemangel, sinkende Anzahl qualifizierter Ausbildungsbewerber
Im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit engagiert sich die Sparkasse weit über ihr Kerngeschäft hinaus. Soziale, wirtschaftliche und ökologische Faktoren sind fester Bestandteil der Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Sparkasse – zum Wohl der Region. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die betriebswirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Sparkasse.

Daher überprüft die Sparkasse Coburg - Lichtenfels einmal jährlich ihre Geschäftsstrategie. Im Rahmen dieser Überprüfung werden eine Geschäftsumfeldanalyse und eine Unternehmensanalyse durchgeführt. Daraus ergeben sich die strategischen Herausforderungen (Chancen und Risiken) für die Sparkasse:

Chancen sieht die Sparkasse im Zusammenhang mit:
  • dem Ausbau ihrer digitalen Angebote bei gleichzeitiger Bündelung der Beratungskompetenz an ausgewählten Standorten
  • einer Erweiterung des Angebots von nachhaltigen Fonds
  • der Vergabe von Krediten zur Förderung von Energiemaßnahmen bzw. Erzeugung erneuerbarer Energien
  • verstärktem nachhaltigem Engagement in Form von Spenden und Sponsoring
  • einer Vorbildfunktion als nachhaltiges Kreditinstitut durch Einsparungen von Ressourcen bis zur Erreichung von CO2-Neutralität im Geschäftsbetrieb
  • Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
Wesentliche Risiken liegen in folgenden Bereichen:
  • regionale Beschränkung des Geschäftsgebiets
  • Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs- bzw. Fachkräften
  • Nichtbeachtung wesentlicher Marktveränderungen
  • Reputationsrisiko bzw. Imageschäden
Vor diesem Hintergrund leitet die Sparkasse wesentliche Handlungsmöglichkeiten ab und setzt Schwerpunkte für ihr unternehmerisches und nachhaltiges Handeln, um ihre Zukunftsfähigkeit sicherzustellen. Die Maßnahmen werden dabei gezielt in das Nachhaltigkeitsmanagement eingeordnet, regelmäßig überprüft und angepasst. Damit wird u. a. der zukünftige Unternehmenserfolg der Sparkasse sichergestellt.

Zum DNK-Profil

Sparkasse Heidelberg

Um die wesentlichen Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten auf unsere Geschäftstätigkeit zu analysieren, haben wir in 2018 eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei haben wir uns insbesondere an Nachhaltigkeitsaspekten orientiert, die in den 17 Weltentwicklungszielen der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Goals) abgebildet werden. Ziel war es, eine Priorisierung dieser Aspekte anhand deren Bedeutung für unsere Stakeholder, deren Relevanz für unseren Geschäftserfolgt heute und in der Zukunft sowie unseren grundsätzlichen Einflussmöglichkeiten und der Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf diese Aspekte vorzunehmen.

Basierend auf dieser Wesentlichkeitsanalyse bestehen im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit folgende Herausforderungen aufgrund von Nachhaltigkeitsthemen (Auswirkungen/Einflüsse):

  • Klimawandel (insbesondere im Hinblick auf unser Kerngeschäft und die Themen Energie und Mobilität)
  • demografischer Wandel
  • Zukunftsfähigkeit unserer Region und Digitalisierung.
Diese Aspekte haben Einfluss auf unsere strategische Positionierung, gleichzeitig wirkt sich unsere Geschäftstätigkeit auch auf diese Aspekte aus. Im Folgenden gehen wir auf diese drei Themen ein.

Klimawandel
Den Klimawandel und seine Folgen zu begrenzen, ist ein wichtiges Ziel der internationalen Staatengemeinschaft. Dies gelingt nur, wenn wir uns alle im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einbringen. Dieser Leitgedanke bedeutet, dass wir uns in unserem eigenen Geschäftsbetrieb bemühen, unseren ökologischen Fußabdruck sukzessive zu reduzieren. Deshalb bekennen wir uns in unseren Leitsätzen der Nachhaltigkeit zu unserer unternehmerischen Verantwortung für den Erhalt der Lebensgrundlagen unserer Gesellschaft und künftiger Generationen durch den Schutz der Natur und haben dies entsprechend in unserer Geschäftsstrategie festgeschrieben. Die Sparkasse Heidelberg hat es sich also zum Ziel gesetzt, ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2025 weiter um 20 Prozent zu senken. Beispiele für Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels sind in den Kriterien 12 und 13 dargestellt.

Natürlich fördern wir als Sparkasse Heidelberg den Klimaschutz auch in unserem Kundengeschäft. So setzen wir Impulse für energieeffizientes Bauen und Sanieren und beraten unsere Kundschaft aktiv über die zur Verfügung stehenden Förderprogramme. Wir beteiligen uns ebenso als Gesellschafter an der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg - Rhein-Neckar-Kreis gGmbH, kurz KliBA genannt. Sie ist ein neutraler und unabhängiger Ansprechpartner im Bereich der energetischen Einsparmaßnahmen und des Einsatzes erneuerbarer Energien.

Im Rahmen der nachhaltigen Anlageprodukte haben wir drei neue - reine Nachhaltigkeitsfonds im engeren Sinne - in unsere Produktpalette aufgenommen (siehe hierzu Kriterium 10).

Durch unsere Positionierung im Bereich der Finanzierung energieeffizienter Immobilien oder im Bereich der nachhaltigen Geldanlage möchten wir sukzessive dazu beitragen, die Finanzströme in nachhaltige Projekte zu lenken - naturgemäß hängt diese Entwicklung auch von der Nachfrageseite ab. Des Weiteren beobachten wir das Voranschreiten der Erarbeitung einer Taxonomie seitens der EU-Kommission.

Das Thema Nachhaltigkeit wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Durch unsere Positionierung in diesem Bereich haben wir die Möglichkeit, sich daraus ergebende Chancen, wie z. B. die Finanzierung energieeffizienter Immobilien oder die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten proaktiv zu nutzen und gleichzeitig die daraus resultierenden Risiken zu managen. Risiken können beispielsweise dadurch entstehen, dass sich die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen in den nächsten Jahren deutlich verändern werden, z. B. im Bereich der Energieversorger sowie in der Automobilbranche. Eine Herausforderung ist es deshalb, diesen Veränderungsprozess bei unseren Kunden verantwortungsvoll zu begleiten, die Risiken gut zu steuern und gleichzeitig die vielfältigen Chancen zu nutzen.

Demografischer Wandel
Dem demografischen Wandel und der Förderung der Zukunftsfähigkeit unserer Region können wir unterstützend begegnen, indem wir niemanden von modernen Finanzprodukten ausschließen. Auf Wunsch bieten wir deshalb grundsätzlich allen Bürgerinnen und Bürgern ein Girokonto an, um sie so am wirtschaftlichen Leben teilhaben zu lassen. Dies gilt entsprechend für den barrierefreien Zugang von Menschen mit Einschränkungen zum bargeldlosen Zahlungsverkehr, den wir z. B. durch Audiotexte bzw. Großschriften auf unserer Homepage erhöhen. Seit dem Oktober 2013 haben wir uns gegenüber dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und den Organisationen und Selbsthilfegruppen behinderter Menschen in Baden-Württemberg zur Zielvereinbarung zu barrierefreien Dienstleistungen verpflichtet.

Darüber hinaus entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden individuelle Lösungen zur Vorsorge und Absicherung im Alter im Rahmen unseres ganzheitlichen Beratungsansatzes.

Ebenso vor dem Hintergrund des demografischen Wandels bieten wir unserer Belegschaft attraktive Arbeitsplätze, führen sie mit einem für das Jahr 2019 geplanten Digitalisierungs-Check und den sich anschließenden Schulungsmaßnahmen sukzessive in die digitale Welt, fördern ihre Karriere mit beruflichen Weiterbildungsmaßnahmen und setzen mit dem regelmäßigen Audit Beruf & Familie und der entsprechenden Zertifizierung ein klares Zeichen der Unterstützung unserer Mitarbeitenden, damit diese sich zugleich dem Beruf und der Karriere sowie dem Leben in der Familie und der Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Personen widmen können. Zur weiteren Entlastung bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vielfältige Möglichkeiten im Bereich der Gesundheitsförderung.

Zukunftsfähigkeit unserer Region und Digitalisierung
Zur Förderung der Zukunftsfähigkeit unserer Region ist es unser geschäftspolitisches Ziel, den heimischen Mittelstand zu fördern und damit zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen beizutragen und die Region auch durch die Entwicklung ehemaliger Bahn- und Militärflächen für die energetische Stadtteilentwicklung hochbaureif zu erschließen.

Die Stiftung "Sparkasse Heidelberg. Gut für die Region." verfolgt ebenso das Ziel, die Lebensqualität in vielen Bereichen der Gesellschaft ihres Geschäftsgebiets zu verbessern. Damit kommt die Sparkasse ihrer Verpflichtung nach, einen Teil ihres wirtschaftlichen Erfolgs an die Menschen zurückzugeben, die in ihrer Region leben. Auch außerhalb unserer Region sind wir als Mitglied der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation nutzbringend tätig und führen seit dem Herbst 2018 einen kontinuierlichen Fachaustausch mit Vertretern der Finanzbranche aus Ruanda, um den dortigen Aufbau eines Finanzsektors mit Regionalinstituten zu unterstützen.

Ein weiterer Aspekt des Risikos betrifft gleichermaßen die Zukunftsfähigkeit unserer Region als auch jener der Finanzbranche: die Digitalisierung. Der Trend zur Digitalisierung birgt das Risiko, dass die Verankerung in der Region und die persönliche Nähe zu unseren Kunden an Bedeutung verlieren könnte. Es entsteht deshalb auch hier die Herausforderung, vor diesem Hintergrund die Beziehungen zu den Menschen in der Region, zu unseren Kunden und Geschäftspartnern für uns nutzbar zu machen und dabei unseren öffentlichen Auftrag und das Ziel, mehr Finanzströme in nachhaltige Projekte zu lenken, auch zukünftig erfüllen zu können.

Zum DNK-Profil

Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG

Die apoBank ist eine Universalbank mit Fokus auf die akademischen Heilberufe und ihre Organisationen sowie Unternehmen im Gesundheitsmarkt. Als Standesbank der Heilberufe ist sie eine Partnerin für die Akteure im deutschen Gesundheitsmarkt.  

Durch die zunehmend - auch über die Finanzierung der Heilberufler - hinausgehende Betreuung ihrer Kund*innen im Non-Banking-Bereich leistet sie einen positiven Beitrag zur ökonomischen Nachhaltigkeit der Berufsausübung ihrer Kund*innen und trägt so zu einem funktionierenden Gesundheitssystem bei.  

Die Bewertungen der Wechselwirkungen zwischen den Aspekten der Geschäftstätigkeit der apoBank sowie ihren Kund*innen und den Nachhaltigkeitsaspekten wird stetig weiterentwickelt. Die Ergebnisse unserer 2021 durchgeführten Stakeholderumfragen sind in die Bewertungen eingeflossen (siehe Kriterium 9).  

Zudem basiert die Wesentlichkeitsanalyse auf intern durchgeführten Analysen zur kurz- und mittelfristigen Betroffenheit der apoBank von Nachhaltigkeitsrisiken. Es handelt sich hierbei um qualitative Ersteinschätzungen auf der Grundlage von Bewertungen aus dem ESG-Risikoprofil 2020, ergänzt durch eine im Jahr 2021 durchgeführte ESG-Risikotreiberanalyse im Handlungsfeld Risikomanagement und Steuerung. Gemäß den Erwartungen der Aufsicht, insbesondere aus dem Leitfaden zu Klima- und Umweltrisiken der Europäischen Zentralbank, berücksichtigt diese ESG-Risikotreiberanalyse in einem ersten Schritt ausschließlich physische (finanzielle Auswirkungen eines sich wandelnden Klimas) und transitorische (finanzielle Verluste infolge des Anpassungsprozesses hin zu einer kohlenstoff-ärmeren und ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft) Klima- und Umweltrisiken (Dimension E). In einer nächsten Ausbaustufe wird diese Analyse künftig um soziale und Governance-Aspekte erweitert sowie bezüglich physischer und transitorischer Umweltrisiken weiter detailliert und quantitativ validiert (siehe Kriterium 3). Darauf aufbauend werden identifizierte ESG-Risikotreiber mit einem wesentlichen Gefährdungspotenzial sukzessive in den bestehenden Risikomanagementkreislauf integriert. Zudem wird der für 2022 geplante EZB-Klimastresstest vorbereitet.  

Die ESG-Risikobetrachtung (bestehend aus dem Risikoprofil 2020 und der Risikotreiberanalyse 2021) der apoBank stellt die Outside-In-Perspektive dar: Nachhaltigkeitsrisiken können negative Auswirkungen auf die Finanz-, Ertrags- und Vermögenslage der apoBank haben und werden in den Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung betrachtet. Umweltrisiken werden unterteilt in physische und transitorische Risiken. Es wird differenziert nach unmittelbaren Auswirkungen von ESG-Risikotreibern auf die apoBank (unter anderem eigene Immobilien und Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs sowie der Vertrieb der Kernprodukte) und mittelbaren Auswirkungen über die Geschäftsaktivitäten (unter anderem Kredit-, Anlage- und Einlagengeschäft). Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sich verändernde gesellschaftliche Erwartungen oder neue regulatorische Vorgaben, sofern die apoBank diesen nicht entspricht, negativ auf die Reputation der apoBank auswirken können.  

Die Inside-Out-Perspektive erfasst demgegenüber die Chancen und Risiken, die sich aus den Geschäftsaktivitäten der apoBank auf Nachhaltigkeitsaspekte ergeben. Dabei werden negative Effekte oder Auswirkungen, die nicht den Stakeholder-Erwartungen entsprechen, wiederum in der Outside-In-Perspektive als Reputations-risiken berücksichtigt.  

Unmittelbare Betroffenheit/Auswirkungen
In der Outside-In-Perspektive ist die unmittelbare Betroffenheit der apoBank und die damit einhergehende Gefährdung der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs über alle ESG-Dimensionen als unwesentlich einzustufen. Die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit sind in der Inside-Out-Perspektive ebenfalls insgesamt gering. In allen Dimensionen besteht grundsätzlich das Gefährdungspotenzial, gesellschaftlichen oder Stakeholder-Erwartungen nicht zu genügen. Auch wenn das Geschäftsmodell der apoBank nicht ressourcenintensiv ist und daher keine wesentliche Wechselwirkung zu den Aspekten der Nachhaltigkeit besteht, arbeiten wir gemäß unserer Nachhaltigkeitsstrategie daran, unseren Ressourcenverbrauch und CO2-Fußabdruck sukzessive zu reduzieren, um im eigenen Geschäftsbetrieb bis zum Jahr 2030 und über alle Geschäftsaktivitäten hinweg bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden (siehe Kriterien 1, 3 sowie 10-13).  

Für den Unternehmenserfolg der apoBank sind qualifizierte Mitarbeitende und somit die Attraktivität der apoBank als Arbeitgeber wichtig. Im Handlungsfeld Mitarbeitende werden Maßnahmen mit positiven Auswirkungen auf Arbeitnehmerbelange ergriffen sowie Indikatoren und Zielwerte eingesetzt. Dadurch wird das Risiko reduziert, die Erwartungen der Gesellschaft oder der Mitarbeitenden nicht zu erfüllen (siehe Kriterien 1, 3, 8 sowie 14-16). Das Handlungsfeld Gesellschaftliches Engagement umfasst das soziale Engagement der apoBank und der apoBank-Stiftung. Angesichts des in einer Volumensbetrachtung marginalen Umfangs des sozialen Engagements im Vergleich zum Geschäftsvolumen sehen wir jedoch keine wesentliche Wechsel-wirkung mit den Aspekten der Nachhaltigkeit (siehe Kriterium 18).  

Aufgrund der vielfältigen Vorschriften für Banken und Vermögensverwalter sowie kontinuierlicher externer und interner Prüfungen ist das Risiko bezüglich der Governance beispielsweise durch Vermeidung von rechtswidrigem Verhalten und Korruption sowie durch Gewährleistung des Datenschutzes grundsätzlich minimiert (siehe Kriterium 20).  

Mittelbare Betroffenheit/Auswirkungen
Als Genossenschaftsbank und Standesbank der Heilberufler vergibt die apoBank gemäß ihrem Anspruch „Wir ermöglichen Gesundheit“ Kredite zur Stärkung des deutschen Gesundheitsmarktes. Im Handlungsfeld Finanzierung (Kundengeschäft) beeinflussen wir dadurch insbesondere das 8. Ziel „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ und das 3. Ziel „Gesundheit und Wohlergehen“ der 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Inside-Out-Perspektive). Das Kreditgeschäft kann in der Outside-In-Perspektive in Form vereinzelter Kreditausfälle oder Wertminderungen von Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken betroffen sein. Gemäß den Ergebnissen unserer ESG-Risikotreiberanalyse zählen im Kreditrisiko zu den Klima- und Umweltrisikotreibern mit einem wesentlichen Gefährdungspotenzial in der kurzfristigen Perspektive: Überflutungen und Starkregen, Hagel- und Wirbelstürme, Pandemie, Waldbrände, Erdrutsche sowie in der mittel- bis lang-fristigen Perspektive: die Politik der Energiewende. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und NRW wurde separat ausgewertet. Die Analyse hat ergeben, dass unser Kreditvolumen der Kund*innen, die von der Flut betroffen waren, von untergeordneter Bedeutung ist.  

Wir arbeiten derzeit gemeinsam mit weiteren Instituten an der Entwicklung eines ESG-Scorings und an der Integration von ESG-Aspekten in unsere Kreditvergabe- und Ratingprozesse. Darüber hinaus haben wir 2021 im Handlungsfeld Risikomanagement und Steuerung begonnen, den Anteil nichtfinanzieller Unternehmen in CO2-intensiven Branchen (zum Beispiel pharmazeutischer oder medizinischer Groß- und Einzelhandel) in unserem Kreditportfolio zu überwachen. Der Anteil liegt per 31. Dezember 2021 mit 1,4 Mrd. Euro bei rund 35 % (siehe Kriterien 1, 3 und 10 sowie unsere Ausschlusskriterien im Kundenkreditgeschäft ebenso in Kriterium 10).  

Chancen ergeben sich insbesondere aus der Begleitung und Beratung unserer Kund*innen zu mehr Nachhaltigkeit. Zusätzliche Erträge für das Zins- und Provisionsgeschäft ergeben sich aus expliziten Beratungsangeboten zu Nachhaltigkeit und beispielsweise aus dem Finanzierungsbedarf für die Transformation zur Klimaneutralität oder für die Anpassung des Geschäftsbetriebs an den Klimawandel. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie wurde als kurzfristiges Ziel die Prüfung der Beratung unserer Kund*innen zu Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen und deren Positionierung festgesetzt (bis Ende 2022). Das Ziel ist erreicht, wenn sowohl für Firmen- als auch für Privatkunden eine Prüfung stattgefunden hat und eine Entscheidung getroffen wurde, ob beziehungsweise inwiefern wir eine Beratungsleistung anbieten (siehe Kriterien 1, 3 und 10).  

Für das Anlagegeschäft im Depot B (Kundengeschäft) besteht in der Outside-In-Perspektive allgemein eine Anfälligkeit gegenüber Risiken aus allen ESG-Dimen-sionen. Falls sich die entsprechenden Risiken materialisieren, sinkt voraussichtlich die Performance dieser Anlagen. Dies kann zu einer abnehmenden Reputation, Abzug des verwalteten Vermögens und somit zu geringeren Provisionserträgen führen. Eine gesamtwirtschaftliche Belastung aus ESG-Risiken kann sich ebenfalls auf die Nachfrage nach Anlageprodukten auswirken. So wurde gemäß unserer ESG-Risikotreiberanalyse die Politik der Energiewende als transitorischer Risikotreiber mit einem wesentlichen Gefährdungspotenzial in der mittel- bis langfristigen Perspektive identifiziert. ESG-Risiken im Depot A (Eigenanlagen der apoBank) sind insgesamt als unwesentlich zu werten. Grundsätzlich besteht im Anlagegeschäft und bei der Eigenanlage (Depot B und Depot A) in der Inside-Out-Perspektive die Gefahr, dass angelegte Gelder Aktivitäten fördern, die sich negativ auf die Aspekte der Nachhaltigkeit auswirken. Aufgrund bestehender Investitions- und Prüfvorschriften sowie der Verwendung von Ausschlusslisten und der Diversifikation der Investitionsobjekte wird dieses Risiko bei der apoBank reduziert. Die Risiken, aber vor allem die Chancen werden beispielsweise durch die stetige Erweiterung des Angebots an explizit nachhaltigen Produkten im Handlungsfeld Anlagegeschäft verfolgt. Auch aus Stakeholdersicht kommt diesem Handlungsfeld eine besondere Bedeutung zu (siehe Kriterien 1, 3, 9, 10 und 17).  

Im Einlagengeschäft und bei der Refinanzierung sind 2021 in beiden Perspektiven keine wesentlichen Risiken identifiziert worden. Bei der Kontoführung und im Zahlungsverkehr bestehen in beiden Perspektiven grundsätzlich keine wesentlichen Wechselwirkungen zu Aspekten der Nachhaltigkeit.  

Alle Handlungsfelder wurden im Zuge der Erarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie im Jahr 2021 überprüft und neu definiert. Bei der strategischen Weiterentwicklung fließt insbesondere der zunehmende Erkenntnisgewinn aus der ESG-Risikotreiberanalyse im Handlungsfeld Risikomanagement und Steuerung mit ein. Die weiteren Entwick-lungen, die sich aus den regulatorischen Vorgaben im Bereich Sustainable Finance unter anderem für das Risikocontrolling, die Anlageberatung und die Kreditgewährung für die apoBank ergeben, werden aufeinander abgestimmt und berücksichtigt.

Zum DNK-Profil

Vergleichen

Kennen Sie die Funktion bereits? Mit der DNK-Datenbank können Sie die Antworten verschiedener Anwender gegenüberstellen und lesen was Unternehmen zu einzelnen Kriterien und Leistungsindikatoren berichten. Weitere Informationen