28.07.2022 | Pressemitteilung

EMAS & DNK - Wegweiser für eine Transformation in Richtung Nachhaltigkeit

Wie können Unternehmen und andere Organisationen ihr Kerngeschäft ökologisch und sozial nachhaltig ausrichten? Der Umweltgutachterausschuss und das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex bieten mit der heute veröffentlichten Orientierungshilfe „EMAS und der DNK“ eine Antwort auf diese Frage. Das kostenfrei downloadbare, interaktive Dokument wird am 14. September in einem Webinar vorgestellt. Unternehmen und eine Hochschule geben zudem Einblicke in die praktische Anwendung eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagements.

Die Trilogverhandlungen zwischen EU-Mitgliedstaaten, Europarat und -parlament wurden Ende Juni abgeschlossen: Mit der neuen Richtlinie für die nicht-finanzielle Berichterstattung, die Corporate Social Reporting Directive (CSRD), wird die bestehende Berichtspflicht ab 2025 ausgeweitet. Für die Umsetzung werden europaweit einheitliche Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die sogenannten European Sustainability Reporting Standards (ESRS) entwickelt. Am 8. August endet die Konsultationsphase für die ersten umfassenden Entwürfe der Standards, auf deren Basis Unternehmen erstmalig für das Geschäftsjahr 2024 berichten sollen. Zukünftig berichtspflichtige Unternehmen stellen sich schon jetzt darauf ein, aber auch KMU, die nicht unter die CSRD oder das Lieferkettengesetz fallen, können durch ihre Position in der Lieferkette indirekt von der Berichtspflicht betroffen sein und profitieren von einer freiwilligen Berichterstattung.
„Sowohl national, auf Ebene der EU als auch international werden aktuell neue Transparenzanforderungen für Unternehmen geschaffen. Durch die kombinierte Nutzung von EMAS und dem DNK können sich Unternehmen auf steigende Berichtsanforderungen vorbereiten, dabei gleichzeitig eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und diese kontinuierlich verbessern“, sagen Stephanie Kopp und Florian Harrlandt, Koordinator*innen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex.

Der Umweltgutachterausschuss und das Büro des Deutschen Nachhaltigkeitskodex veröffentlichen heute eine Orientierungshilfe, die Unternehmen Einblicke gibt, wie sie EMAS und den DNK gemeinsam nutzen können, um ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement mit dezidierter Berichterstattung aufzubauen.
„Mit EMAS und dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex schaffen Unternehmen eine systematische Basis, um ihr Kerngeschäft nachhaltig aufzustellen. Damit erhalten sie außerdem ein gutes Rüstzeug, um weitergehenden Berichtspflichten, sowie umwelt- und klimarechtlichen Anforderungen zu begegnen.“ erklärt Dr. Marianne Schönnenbeck, Vorsitzende des Umweltgutachterausschusses.

Die Orientierungshilfe verfügt über eine webähnliche Navigation. Leser*innen erfahren, inwieweit aktuelle und zukünftige Berichtspflichten ihr Unternehmen betreffen und welchen Mehrwert ein Nachhaltigkeitsmanagement mit Berichterstattung nach EMAS und dem DNK bringt.

Einstiegsinformationen zur Anwendung von EMAS und DNK sowie zur Kombination beider Instrumente sind anwendungsspezifisch aufbereitet: Wer EMAS bereits nutzt, erfährt, wie das Umweltmanagement um soziale Aspekte und Governance-Themen mit dem DNK inhaltlich und strategisch erweitert wird. Wer bereits eine DNK-Erklärung veröffentlicht hat, findet Hinweise, wie mit EMAS die Datenqualität erhöht und weitere Verbesserungsprozesse im Unternehmen systemisch verankert werden können. Auch Unternehmen und Organisationen ohne Vorerfahrung erhalten einen Überblick und Hinweise für einen einfachen Einstieg in beide Instrumente.

Beispiele der Unternehmen HiPP, Neumarkter Lammsbräu, Werner & Mertz, sowie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) geben praktische Einblicke in die Anwendung von EMAS und dem DNK.

Zum Download der Orientierungshilfe

Wer einen tieferen Einblick sucht, kann an einem kostenfreien Webinar zum Thema Nachhaltige Unternehmensführung mit EMAS und dem DNK teilnehmen: Am 14. September laden der Umweltgutachterausschuss und das DNK-Büro ein, um aktuelle Entwicklungen zu den Berichtspflichten von Unternehmen und die Erfüllung gesetzlicher Vorschriften mit EMAS und dem DNK zu diskutieren. Im Rahmen der Veranstaltung wird die Orientierungshilfe vorgestellt. Unternehmen, die beide Instrumente bereits anwenden, teilen ihre Erfahrungen aus der praktischen Umsetzung. Die Veranstaltung richtet sich an Manager*innen, Beauftragte und weitere Interessierte.

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Weiterführende Informationen:  

EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme und ist das europäische Premium-System zur Umsetzung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Organisationen sämtlicher Branchen. Es besitzt einen konsequenten Stakeholder-Ansatz, eine Ausrichtung aller Prozesse auf Nachhaltigkeitsaspekte und eine gesetzlich geregelte, prüfbare Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Als unabhängiges Beratungsgremium des Bundesumweltministeriums führt der Umweltgutachterausschuss (UGA) unterschiedliche Interessengruppen im Bereich Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement zusammen und setzt sich aktiv für die Umsetzung und Verbreitung von EMAS ein. Der UGA unterstützt mit seiner Arbeit das Ziel der Bundesregierung 5000 EMAS-Standorte bis 2030 zu erreichen.

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) fördert transparentes und verantwortungsbewusstes Wirtschaften. Er bietet Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Rechtsform einen anerkannten Rahmen sowohl zur Nachhaltigkeits-berichterstattung als auch zur Weiterentwicklung der individuellen Nachhaltigkeitsleistung. Der DNK wurde 2010 im Rahmen eines Multi-Stakeholder-Dialogs vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) entwickelt.

Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ist in seiner Tätigkeit unabhängig und wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen. Die 15 Ratsmitglieder beraten die Bundesregierung bezüglich der Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Zudem führt der Rat mit Unterstützung seiner Geschäftsstelle eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird und setzt Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog.

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